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Ausgangszitat: "Schmeichelreden nannte er Honigschlingen."
Chrie ausgearbeitet von Daniel Borkenhagen, Matrikelnummer: 301420

I. Lob des Urhebers

Diogenes aus Sinope (ca. 405 – 320 v. Chr.) war einer der bekanntesten Philosophen der Antike und fand folgerichtig auch Eingang in den ‚Philosophenhimmel‘ Raffaels, in „Die Schule von Athen“ im Vatikan. Seine Lehren von der Tugendhaftigkeit dem einfachen Leben und der Geringschätzung allen irdischen Besitz- und vor allem Machtstrebens hallen bis in unsere Tage nach.

II. Umschreibung
,,Schmeichelreden nannte er Honigschlingen." In diesem kurzen Satz über Diogenes wird unnachahmlich klar gemacht, dass Lob zu aller meist nur ein Mittel des Lobenden ist, um Macht über den Gelobten zu erringen. Der Gelobte verfängt sich ob der ihm schmeichelnden Worte, wie eine Fliege in einer Honigschlinge und verliert die Fähigkeit rational über das Ansinnen seines Gegenübers zu entscheiden – ja die Absicht des Schmeichelnden überhaupt nur zu erkennen.

III. Beweis

Diogenes' Aussage ist völlig richtig. Heute wie damals wird gezieltes Lob nur allzu gern vor allem von jenen eingesetzt, welche Macht anstreben. Dies geschieht meist weniger, um dem Gelobten etwas Gutes zu tun. Also könnte man sagen, dass 'Lob stinkt'.

IV. Widerspiel

Wäre Lob auschließlich etwas Gutes dann hätte es in der Geschichte nicht so viele Fälle gegeben, die durch Lob ins Verderben geführt haben. Viele Menschen sind durch Lob und deren zufriedenstellende Wirkung unachtsam geworden und in unerwartete Situationen geraten, deren negative Auswirkungen schwer zu bewältigen waren.

V. Gleichnis
Das überschwängliche Lob gleicht der Bestechung. Durch Lob wird versucht Macht zu erringen. Ebenso durch Bestechnung, jedoch werden hier anstatt offener schmeichelnder Worte , Geld oder andere Wertschätzungen im Verborgenen dem Gegenüber entgegengebracht.

VI. Beispiel

So haben die römischen Republikaner versucht Caesar, aufgrund seiner Erfolge in Gallien mit viel Lob zur Auflösung seiner Legionen zu überreden, um ihm dann den Prozess in Rom machen zu können. Beinahe wäre es ihnen geglückt Caesar in ihre ‚Honigschlinge‘ zu locken.

VII. Zeugnis

Der englische Dichter, Schriftsteller und Übersetzer Alexander Pope sagte einmal: „Lob gleicht dem Ambra: Ein wenig daran riechen und ein kleines Stück davon ist sehr angenehm; hält man aber einen ganzen Klumpen vor die Nase, so stinkt es und streckt einen zu Boden.“
Wie Diogenes war auch Pope der Meinung, dass bei überschwänglichem Lob, Gefahr für den Gelobten entstehen kann, insofern die Absichten des Lobenden nicht erkannt werden.

VIII. Beschluss
Diogenes warnt uns vor überschwänglichem Lob durch andere. Wir sollten stets misstrauisch sein, denn der Lobende könnte für uns negative Absichten hegen. Dies bewahrt uns selber vielleicht vor einem bösen Erwachen.
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