Chria Verbalis über Antisthenes
„Als einer zu ihm sagte: »Du hast zahlreiche Lobredner, « erwiderte er: »Was habe ich denn Böses getan? «“
Diogenes Laertius über Antisthenes
Lob des Urhebers
Antisthenes (445 v.Chr. -365 v. Chr.) war zu seiner Zeit einer der bekanntesten Philosophen und gilt bis heute als Begründer des Kynismus. Antisthenes war bekannt dafür Bedürfnislosigkeit zu befürworten und auszuleben. Er betrachtete Luxus und Reichtum mit Geringschätzung. Nach dem Tod seines Lehrers Sokrates überstieg die Berühmtheit Antisthenes' als Sokratiker sogar die Platons.
Umschreibung
„Als einer zu ihm sagte: »Du hast zahlreiche Lobredner, « erwiderte er: »Was habe ich denn Böses getan? «“ Die Aussage Antisthenes' verdeutlicht, dass Lobredner oder auch Schmeichler kein gutes Ansehen haben.
Beweis
Antisthenes hat mit seiner Frage "Was habe ich denn Böses getan?" bis heute recht. Unsere Geschichte und auch die Gegenwart sind voll Lobrednern, den sogenannten Heuchlern.
Widerspiel
Lobredner sind Heuchler. Wären Menschen keine Heuchler, so würde jeder sein Lob ohne Hintergedanken vortragen und man selbst könne sich ehrlich darüber freuen ohne, dass Misstrauen hervorgerufen wird. Da es aber Heuchler gibt, entstehen auch Zwietracht und Misstrauen.
Gleichnis
Im Balzverhalten der Gottesanbeterin geht es darum, sich das Vertrauen eines viel kleineren Männchens zu erschleichen, welches später verspeist wird. Ähnlich ist es auch mit den Schmeichlern, welche erst später ihre eigentliche Intension offenbaren.
Beispiel
Ein gutes Beispiel ist wohl König Heinrich VIII. Durch seine Berater, welche stets mit Hintergedanken und Machthunger an den König herantraten, ließ er sich in bestimmte Richtungen lenken.
Zeugnis
Der gleichen Ansicht, wie Antisthenes, über die Lobredner war auch Publius Cornelius Tacitus (58 n. Chr. -120 n. Chr.), ein römischer Historiker und Senator, in dem er sagte: "Die schlimmste Art der Feinde sind die Lobredner."
Beschluss
Antisthenes will uns zeigen, dass wir uns vor Heuchlern in Acht nehmen sollen und Gesagtes hinterfragen.
Anja Wohlfeld, Multimedia Marketing, SS 2014