ich war hier: TutKostenrechnungProbeklausur1

Version [48710]

Dies ist eine alte Version von TutKostenrechnungProbeklausur1 erstellt von Jorina Lossau am 2014-12-20 07:14:57.

 

Tutorium Kostenrechnung


Probeklausur 1



Aufgabe 1 Betriebsabrechnungsbogen (30)

Die B. TrügerGmbH fertigt Werkzeuge aller Art. Der Industriebetrieb ist in vier Hauptkosten¬stellen eingeteilt: Materialstelle mit Einkauf und Lager, Fertigungsstelle mit Dreherei und Frä¬serei, Verwaltung und Vertrieb.

Folgende Kosten sind in diesem Monat angefallen:
Fertigungsmaterial: 360 000 €
Gemeinkostenmaterial: 20 000 €
Fertigungslöhne: 70 000 €
Hilfslöhne: 35 000 €
Gehälter: 50 000 €
Miete: 30 000 €
Energiekosten: 32 000 €
Instandhaltung: 8 000 €
Kalkulatorische Abschreibung: 30 000 €
Kalkulatorische Zinsen: 25 000 €
Summe: 660 000 €

a) Erstellen Sie einen Betriebsabrechnungsbogen nach der unten zugrunde liegenden Vertei¬lung. Ermitteln Sie dann für das Unternehmen die Zuschlagsätze und berechnen Sie die Selbstkosten. Stellen Sie anschließend fest, ob eine Über- oder Unterdeckung vorliegt und interpretieren Sie das Ergebnis! (20)

Gemeinkosten (9) Summe Materialstelle Fertigungsstelle Verwaltung Vertrieb
Gemeinkostenmaterial
Löhne
Gehälter
Raumkosten
Energiekosten
Instandhaltungskosten
Kalk. Abschreibung
Kalk. Zinsen
Summe der primären Gemeinkosten


Gemeinkosten (9) Verteilung Materialstelle Fertigungsstelle Verwaltung Vertrieb
Gemeinkostenmaterial Materialscheine 2.500 10.000 2.500 5.000
Löhne Lohnscheine 5.000 27.500 2.500
Gehälter Gehaltsliste 10.000 15.000 20.000 5.000
Raumkosten qm 300 600 300 300
Energiekosten Schlüssel 0,25 0,5 0,125 0,125
Instandhaltungskosten Schlüssel 0,6 0,2 0,2
Kalk. Abschreibung Schlüssel 0,8 0,1 0,1
Kalk. Zinsen Anlagevermögen 0,1 0,6 0,15 0,15

Normalkosten Normalzuschlag Istkosten (3,5) Istzuschlag (2) Überdeckung/Unterdeckung (3,5)
MEK 360.000
MGK 36.000 10%
FEK 70.000
FGK 129.500 185%
HK 595.500
VwGK 41.685 7%
VtGK 29.775 5%
SK


b) Bei der B. Trüger GmbH wurden bei der Einführung neuer Fertigungsverfahren erhebliche Summen in die Modernisierung der Maschinen investiert. Dadurch haben sich die fixen Kosten erhöht. Erklären Sie den Begriff der fixen und der variablen Kosten und geben Sie jeweils zwei Beispiele für diese Kostenart an! (4)

c) Aus welchem Grund/aus welchen Gründen werden Unternehmen mit einem hohen Fixkostenanteil daran interessiert sein, ihre Ausbringungsmenge zu erhöhen? (2)

d) Die B. Trüger GmbH stellt ein bestimmtes Werkzeug her. Die Kapazität dieses Werkzeugs ist auf eine monatliche Stückzahl von 1.500 ausgelegt. An fixen Kosten fallen monatlich 45.000 € an. Die variablen Kosten werden mit 140 € pro Stück angegeben. Am Markt kann ein Verkaufspreis von 190 € erzielt werden. Bei welchem Beschäftigungsgrad erreicht das Unternehmen die Gewinnschwelle? (4)


Aufgabe 2 (15)

a) Im Rahmen der Kostenartenrechnung werden Kosten in der Drehteile GmbH erfasst. Dazu notwendig ist die Ermittlung der Verbrauchsmengen. Ihr Vorgesetzter kann sich nicht en¬t¬schei¬den, welche Methode angewendet werden soll. Unterschieden werden die Skon¬trations¬methode, die retrograde Methode und die Inventurmethode. Nennen Sie ihm die Vorteile und die Nachteile dieser drei Methoden. (6)

b) Eine CNC-Fräsmaschine im Wert von 18.000 € wird in der Bilanz linear abgeschrieben. Die geschätzte Nutzungsdauer beträgt 12 Jahre. Kalkulatorisch erfolgt die Abschreibung linear von den Wiederbeschaffungskosten, die mit 24.000 Euro angesetzt werden.
- Zeigen Sie, wie die bilanzielle und die kalkulatorische Abschreibung am Ende des ersten Nutzungsjahres anzusetzen sind. (Abschreibungsbeträge, Restwerte) (2)
- Erläutern Sie die Auswirkungen der beiden unterschiedlichen Wertansätze auf des GuV-Konto! (1,5)
- Unterscheiden Sie Grundkosten und Zusatzkosten am Beispiel der Abschreibung der Ma-schine. (1,5)


c) Die Drehteile GmbH berücksichtigt Wagnisse in ihrer Kostenrechnung. Ermitteln Sie die kalkulatorischen Wagniskosten! (4)
- Die durchschnittliche Ausfallzeit der CNC-Fräsmaschine beträgt pro Arbeitstag 20 Minuten. Es wird an 174 Tagen im Jahr gearbeitet. Die Reparaturkosten betragen 10 €/Stunde.
- Durch Schwund sind in den letzten vier Jahren 4 Prozent der Durchschnittsbestände der Fertigerzeugnisse verloren gegangen. Der Anfangsbestand der Fertigerzeugnisse betrug 50.000 €, der Endbestand 70.000 €.


Aufgabe 3 (15)

Die Drehteile GmbH erhält einen Auftrag, der die Maschine A (Fräsen) 4 Stunden, die Maschine B (Drehen) 6 Stunden und die Maschinen C (Schleifen) 3 Stunden beanspruchen wird. Es fallen 5.500 € Material¬ein¬zelkosten an, der Materialgemeinkostenzuschlagsatz beträgt 17 Prozent. Außerdem fallen in der Fertigungsstelle 200 € Lohneinzelkosten an, auf die ein Restgemeinkostenzu¬schlagsatz von 180 Prozent zu verrechnen ist. Der Zuschlagsatz im Verwaltungsbereich beträgt 15 Pro¬zent, im Vertriebsbereich 10 Prozent. Der Auftrag wurde zu einem Festpreis von 11.000 € angenommen. Für die drei Maschinen A, B und C liegen die folgenden Daten vor:

Maschine A B C
Wiederbeschaffungswert 100.000 120.000 80.000
Nutzungsdauer 10 Jahre 10 Jahre 10 Jahre
Kalk. Zinssatz (1/2 des Wiederbeschaffungswertes als Grundlage) 8% 8% 8%
Instandhaltungsfaktor (bezogen auf Afa) 0,3 0,45 0,4
Raumbedarf 40 70 50
Kalk. Jahresmiete/qm 100 100 100
Energiekosten/Std. 4,00 4,00 4,00
Gemeinkostenmaterial/Std. 0,60 0,50 0,40
Lohnkosten/Std. (Maschinenbedienung) 40,00 40,00 40,00

Die Laufzeit der drei Maschinen beträgt in der Betrachtungsperiode 1.400 Stunden.
Berechnen Sie:

a) Die Maschinenstundensätze für die Maschinen A, B und C.
b) Die Selbstkosten des Auftrags und den Gewinn.


Aufgabe 4 (15)

Die Buchhaltung eines Industriebetriebes weist für den Monat August folgende Kostenarten aus:

Fertigungsmaterial49.600
Gemeinkostenmaterial11.500
Strom, Gas, Wasser 2.600
Fertigungslöhne 61.000
Hilfslöhne 18.000
Gehälter 32.800
Sozialkosten 19.500
Steuern 4.400
versch. Kosten 10.700
Abschreibungen 8.600

Betriebsabrechnungsbogen:

Konto Material Fertigung Verwaltung Vertrieb
Gemeinkostenmaterial 200 10.700 600
Strom, Gas, Wasser 240 1.820 360 180
Hilfslöhne 1.390 15.730 280 600
Gehälter 1.600 5.400 15.300 10.500
Sozialkosten 650 10.550 5.940 2.360
Steuern
versch. Kosten 1.260 2.240 5.300 1.900
Abschreibungen

• Die Steuern sind auf den Fertigungs- und Verwaltungsbereich im Verhältnis 3 : 1 zu verteilen.
• Die Abschreibungen sind auf alle vier Bereiche im Verhältnis 1 : 6 : 2 : 1 zu verteilen.
• In der Betrachtungsperiode wurden genau so viele Erzeugnisse verkauft wie hergestellt.
1. Vervollständigen Sie den BAB!
2. Berechnen Sie die Gemeinkostenzuschlagsätze.
3. Ermitteln Sie mit Hilfe des Kalkulationsschemas die Selbstkosten des Monats August!


Lösung

Aufgabe 1
a)

Gemeinkosten Summe Material Fertigung Verwaltung Vertrieb
Gemeinkostenmaterial 20.000 2.500 10.000 2.500 5.000
Löhne 35.000 5.000 27.500 2.500
Gehälter 50.000 10.000 15.000 20.000 5.000
Raumkosten 30.000 6.000 12.000 6.000 6.000
Energiekosten 32.000 8.000 16.000 4.000 4.000
Instandhaltungskosten 8.000 4.800 1.600 1.600
Kalk. Abschreibung 30.000 24.000 3.000 3.000
Kalk. Zinsen 25.000 2.500 15.000 3.750 3.750
Summe 230.000 34.000 124.300 40.850 30.850

MGKZS = 34.000 / 360.000 * 100 = 9,44 %
FGKZS = 124.300 / 70.000 * 100 = 177,57 %
HKU = 34.000 + 360.000 + 124.300 + 70.000 = 588.300
VwGKZ = 40.850 / 588.300 * 100 = 6,94 %
VtGKZ = 30.850 / 588.300 * 100 = 5,24 %

Normalkosten Normalzuschlag Istkosten Istzuschlag Über-/Unterdeckung
MEK 360.000 360.000
MGK 36.000 10% 34.000 9,44% +2000
FEK 70.000 70.000
FGK 129.500 185% 124.300 177,57% +5200
HK 595.500 588.300
VwGK 41.685 7% 40.850 6.94% +835
VtGK 29.775 5% 30.850 5,24% -1075
SK 660.000 +6960

Interpretation:
Kostenüberdeckung = Es sind weniger Kosten entstanden als im Voraus kalkuliert wurde.

b)

fix = bleiben bei sich änderndem Beschäftigungsgrad konstant, z. B. Miete, Abschreibungen
variabel = verändern sich mit der Ausbringungsmenge, z. B. Rohstoffe, Hilfslöhne

c)
je höher die Ausbringungsmenge, umso geringer die Kosten pro Stück

d)
190x = 45.000 + 140x oder: x = 45.000 / (190 – 140)
x = 900 x = 900

b = 900 / 1.500 * 100 = 60 % (b = Beschäftigungsgrad)


Aufgabe 2

a)
Skontrationsmethode:
+ genauestes Verfahren
+ Abweichungen (Schwund) leicht zu erkennen
- hoher Aufwand
- Lagerbuchhaltung ist Voraussetzung

retrograde Methode
+ geringer Aufwand
+ keine Lagerbuchhaltung notwendig
- Abweichungen (Schwund) nicht feststellbar
- tatsächlicher Bestand unbekannt, da nur Schätzwert

Inventurmethode
+ relativ geringer Aufwand
- ungenau, bloß Differenz aus Inventurbeständen
- Abweichungen nicht feststellbar

b)
Bilanzielle Abschreibung:
jährliche Abschreibung: 18.000 / 12 = 1.500 €
Restwert nach 1 Jahr: 18.000 – 1.500 = 16.500 €

Kalkulatorische Abschreibung:
jährliche Abschreibung: 24.000 / 12 = 2.000 €
Restwert nach 1 Jahr: 24.000 – 2.000 = 22.000 €

Differenzierung bilanzielle/kalkulatorische Abschreibung mit Wirkung auf das GuV-Konto:
Die bilanzielle Abschreibung ist in der Gewinn und Verlustrechnung als Aufwand zu buchen und mindert somit den Gewinn.
Die kalkulatorische Abschreibung wird nicht in das GuV-Konto gebucht und hat somit keine Auswirkungen auf den Gewinn.

Differenzierung Grundkosten/Zusatzkosten:
Grundkosten: Kosten stehen Aufwand gegenüber, am Bsp.: 1.500 € bilanzielle Afa
Zusatzkosten: Kosten stehen kein Aufwand gegenüber,  alles über die bilanzielle Afa hinaus, am Bsp.: 2.000 – 1.500 = 500 (Zusatzkosten)

c)
Reparaturwagniskosten
20 min * 174 Tage * 10 €/Std / 60 min = 580 €

Schwund
Durchschnittsbestand = (50.000 + 70.000) / 2 = 60.000 €
Wagniskosten: 60.000 * 0,04 = 2.400 €

gesamte Wagniskosten: 2.980 €


Aufgabe 3

A B C
Afa 10.000 12.000 8.000
Zins 4.000 4.800 5.200
Instandhaltung 3.000 5.400 3.200
Raumkosten 4.000 7.000 5.000
Energiekosten 5.600 5.600 5.600
GK 840 700 560
Lohnkosten 56.000 56.000 56.000
Summe 83.440 91.500 81.560
MSS 59,60 65,36 58,26

Kalkulation
FM 5.500
MGK 935
FL 200
R-FGK 360
MaKo A 238,40
MaKo B 392,16
MaKo C 174,78
= HKA 7.800,34
Vw 1.770,05
Vt 780,03
= SK 9.750,42

Gewinn = 11.000 – 9.750,42 = 1.249,58


Aufgabe 4
1.
(nur die fehlenden Zeilen)

Material Fertigung Verwaltung Vertrieb
Steuern 3.300 1.100
Abschreibungen 860 5.160 1.720 860
Summe 6.200 54.900 30.000 17.000

2.
MGKZS = 6.200 / 49.600 * 100 = 12,5 %
FGKZS = 54.900 / 61.000 * 100 = 90 %
HKU = 6.200 + 49.600 + 54.900 + 61.000 = 171.700
VwGKZS = 30.000 / 171.700 * 100 = 17,47 %
VtGKZS = 17.000 / 171.700 * 100 = 9,90 %

3.
FM 49.600
MGK 6.200
FL 61.000
FGK 54.900
= HKA 171.700
VwGK 30.000
VtGK 17.000
= SK 218.700

Attachments
File Last modified Size
TutKostenrechnungProbeklausur2013.pdf 2023-10-06 18:37 402Kb


PDF Dokument Probeklausur 1



Diese Seite wurde noch nicht kommentiert.
Valid XHTML :: Valid CSS: :: Powered by WikkaWiki