Chria Verbalis über Antisthenes
"Der Weise werde sich in Sachen der Staatsverwaltung nicht nach den bestehenden Gesetzen richten, sondern
nach dem Gesetze der Tugend.“ - Antisthenes
Lob des Urhebers
Antisthenes ( um 445 v. Chr. - um 365 v. Chr.) war ein großer Befürworter der Bedürfnislosigkeit, dessen
Umgang immer wieder gesucht wurde. Er lehnte großen Luxus und Reichtum ab. Als Mitbegründer des
Kynismus gab er der Philosophie einen neuen Weg.
Umschreibung
Mit folgenden Worten tut er seine Auffassung von Tugend kund: "Der Weise werde sich in Sachen der
Staatsverwaltung nicht nach den bestehenden Gesetzen richten, sondern nach dem Gesetze der Tugend.“
Beweis
Antisthenes hat recht. Es gibt Situationen in denen Gesetze und Tugendhaftigkeit in einen Konflikt geraten.
In solchen Momenten soll man laut Antisthenes der Tugend Vorzug gewähren.
Widerspiel
Viele Menschen in Deutschland halten wenig von den zahlreichen Waffenexporten. Diese sind zwar gesetzlich
legitim, aber ethisch niemals zu verantworten. In diesem Fall soll sollte man die Tugend dem Gesetz vorziehen,
genauso wie Antisthenes es sagte.
Gleichnis
Die Tugend steht über dem Gesetz genauso wie die Natur über vom Menschen erschaffenen Dingen. Eine
Naturkatastrophe wird immer stärker sein, als alles was der Mensch versucht dieser entgegenzustellen.
Genauso ist das mit der Tugend. Die Tugend wird über die unethischen Gesetze triumphieren
Beispiel
Wie sich Tugendhafte Entscheidungen auswirken können, zeigt uns der Fall um Stanislaw Petrov. Dieser ehemalige
russische Offizier hat während dem Kalten Krieg durch eine Tugendhafte und überlegte Entscheidung einen Atomkrieg
abwenden können. Auf seinem Radar wurden 5 Atomsprengkörper gemeldet. Hätte Petrov diese Informationen damals
weitergegeben, wäre ein Atomkrieg ausgebrochen.
Zeugnis
Antoine de Rivarol (1752 - 1801), ein französischer Schriftsteller , sagte: "Die Moral errichtet ein höheres und fürchterlicheres
Tribunal als das der Gesetze. Sie will nicht nur, dass wir das Böse vermeiden, sondern das wir das Gute tun; nicht nur, dass
wir tugendhaft erscheinen, sondern dass wir es seien." Er ist wie Antisthenes der Meinung, dass das Gesetz der Tugend das
eigentlich höhere Gesetz ist.
Beschluss
Antisthenes will uns mit seiner Aussage dazu bringen, in Situationen in denen Gesetze unethisch sind, nach dem Gesetz der
Tugend zu richten.