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Textsammlung des Kurses vom 06.05.2014



Chrie Proverb
Katharina JähnelKatharina Jähnel
Jan FechnerJan Fechner
Lisa GondlachLisa Gondlach
Alexander MarschallAlexander Marschall
Lara ReiningerLara Reininger
Anne RomanowskiAnne Romanowski
Alexander SchroerAlexander Schroer
Daniel SeulingDaniel Seuling






Anne-Kristin Liebenrodt
Rhetorik Kurs: 06.05.2014

Chria Verbalis über Diogenes aus Sinope

„Als ihm einer (aus Versehen) einen Stoß mit einem Balken versetzt hatte und rief: »Nimm dich in acht,« sagte er: »Soll ich denn noch einen Stoß bekommen ?“


Lob des Urhebers

Diogenes aus Sinope (um 400 v. Chr. – 324/323 v. Chr.) war ein griechischer Philosoph, der sich aufgrund seines Lebensstils und der daraus folgenden Philosophie einen großen Namen machte. Er gilt zusammen mit seinem Lehrer Antishenes als Begründer des Kynismus. Viele Anekdoten aus seinem Leben bringen seine außergewöhnliche Lebensweise zum Ausdruck und regen uns bis heute zum Nachdenken an. Diogenes legte keinen Wert auf materielle Dinge, im Gegenteil, er sah es als notwendig an, unabhängig von ihnen zu sein. Was andere nur predigten, lebte und praktizierte er.


Umschreibung

„Als ihm einer (aus Versehen) einen Stoß mit einem Balken versetzt hatte und rief: »Nimm dich in acht,« sagte er: »Soll ich denn noch einen Stoß bekommen ?“.Diogenes macht mit seiner zynischen Bemerkung deutlich, das es nicht seine Schuld war, sondern der Fehler eines anderen. Aufgrund der unachtsamen Haltung und uneinsichtigen Wahrnehmung begegnet Diogenes diesem Menschen hier mit Spott.


Beweis

Diogenes Aussage hat auch in unserer heutigen Zeit nicht an Bedeutung verloren. Oft bringen Menschen ihre Haltung, Denk- und Handlungsweisen so zum Ausdruck das es in bestimmen Situationen oder Angelegenheiten zu einem Fehlverhalten gegenüber ihren Mitmenschen kommt. Eigne Fehler werden nicht gesehen und nicht eingestanden, wir reagieren eher tadelnd als Selbstkritisch.


Widerspiel

Unserer Gesellschaft wäre eine bessere, wenn wir untereinander ein wenig mehr achtsamer miteinander umgehen würde. Wenn wir die Kraft hätten Missetaten die wir begangen haben ein zu gestehen und diese auch zu entschuldigen dann würden wir eine harmonischere Lebensweise untereinander führen.


Gleichnis

Wie man in den Wald hineinruft so schalt es auch wieder hinaus. Naturgemäß trägt der Wind das Echo wieder zurück, was man also sagt sollte gut durchdacht sein, sonst ist die Enttäuschung groß.


Beispiel

Ganz in diesem Sinne formulierte Angela Merkel, als sie am 18. März 2008 als erste ausländische Regierungschefin vor der Knesset sprach:„ich bin zutiefst davon überzeugt: Nur wenn Deutschland sich zu seiner immerwährenden Verantwortung für die moralische Katastrophe in der deutschen Geschichte bekennt, können wir die Zukunft menschlich gestalten. Oder anders gesagt: Menschlichkeit erwächst aus der Verantwortung für die Vergangenheit“.


Zeugnis

Von Pedro Calderón de la Barca (1600 – 1681), einem spanischem Dramatiker, stammen die Worte: „Begangene Fehler können nicht besser entschuldigt werden als mit dem Geständnis, dass man sie als solche erkenne.“ Auch er erkannte, dass die meisten Menschen zu Oberflächlich handeln und ihre begangenen Fehler nicht all diese wahrnehmen.


Beschluss

Diogenes von Sinope will uns vor Augen führen, dass es ein großer Fortschritt wäre wenn wir unsere Fehler eingestehen, diese als solche erkennen und dementsprechend handeln. Er verdeutlicht uns das wir zu Oberflächlich sind und unsere Mitmenschen nicht genug achten. Aus diesem Grund reagieren wir in Situationen an denen wir nicht Schuld sind, zynisch und mit Spott.

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