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Dies ist eine alte Version von FallMopedFuer16Jaehrigen erstellt von WojciechLisiewicz am 2016-02-03 14:08:27.
Fallbeispiel: Moped für einen 16.-Jährigen
ein Klausurfall
A. Sachverhalt
Der 16-jährige M möchte ein Moped haben, das er an Sommertagen für seinen Schulweg nutzen möchte. Die Eltern halten dies aber für zu gefährlich und möchten, dass M weiterhin mit dem Bus zur Schule fährt. Dennoch spart M brav, um sich den Traum irgendwann auch mal zu erfüllen. Das Sparen unterstützen die Eltern allerdings und loben ihn mit der Aussage "wenn Du wirklich etwas erspart hast, kannst Du Dir davon etwas Größeres kaufen". Sie geben ihm immer wieder kleinere Beträge und haben nichts dagegen, wenn ihm der reiche Onkel O oder die großzügige Großmutter G etwas geben.
Nachdem M bereits über 1000 EUR gespart hat, sucht er im Internet nach gebrauchten Mopeds und findet eine Anzeige des V, in der V ein tolles Exemplar für 990 EUR anbietet. Im telefonischen Gespräch am 29. 1. gelingt es dem M, den Preis auf 950 EUR herunterzuhandeln. Schließlich schlägt V dem M vor, dass er bis zum 3. 2. das Moped für M reservieren kann - danach wird er es an andere Interessenten verkaufen. Falls M den V in den kommenden Tagen nicht erreichen sollte, solle er sich per E-Mail bei der Freundin des V - der F - melden, weil die E-Mail-Adresse des V gerade nicht funktioniere. Die F werde die Nachricht dann sofort weitergeben.
Am 15. 1. schreibt S in einem an H gerichteten und auf den 15. 1. auch datierten Brief, dass er das Gemälde für 15.000 EUR haben will. Diesen Brief möchte er M am 16. 1. in den Büroräumen des H überreichen. Er trifft ihn allerdings nicht an und kann lediglich mit der Reinigungskraft des H, Frau R sprechen. Frau R nimmt den Brief entgegen und verspricht, ihn dem H oder M am Folgetag zu geben. R vergisst den Brief allerdings in ihrer Jackentasche und gibt ihn erst am 22. 1. dem M.
, die bei seinen strengen Eltern allerdings auf wenig Begeisterung stößt. Die Eltern gehen davon aus, dass das nicht gerade üppige Taschengeld des M in absehbarer Zeit eine solche Anschaffung kaum ermöglichen wird. M erhält allerdings immer wieder von der Oma auch etwas Geld zur freien Verfügung, so dass er nach seinem 16. Geburtstag über ca. 250 EUR verfügt. Das reicht zwar nicht für das neueste Model aus, aber M wäre auch mit einem gebrauchten Gerät zufrieden.
Deshalb sucht M im November auf einer Webseite für Kleinanzeigen nach Angeboten für gebrauchte Spielkonsolen und findet auch eine für ca. 280 EUR. Auf Nachfrage beim volljährigen Verkäufer V, der sich übrigens als ein Facebook-Freund des M aus der Nachbarstadt N herausstellt, erfährt M, dass das Gerät auch versendet werden könnte. M bietet dem V 250 EUR als Kaufpreis an und macht deutlich, dass er mehr niemals aufbringen könnte – der Versand muss also inbegriffen sein. V soll sich das noch bis zum 15. 12. überlegen und dem M seine Entscheidung mitteilen.
Da M keine Überweisungen von seinem „jungen Konto“ tätigen darf, ist V damit einverstanden, die Bezahlung erst später zu erhalten, wenn M im Januar nach N kommt. Ungeachtet dessen ist V bereit, die Konsole schon mal vorab zu übersenden – die beiden würden sich ja schon lange kennen. So könnte M die Konsole noch vor Weihnachten haben.
Am 12. 12. kommt eine Sendung bei M an. Der Sendung ist ein Brief beigelegt, in dem V unter anderem Folgendes schreibt: „Hier nun Deine neue Konsole. Lass mich wissen, wann Du nach Weihnachten in N bist, damit wir uns kurz treffen können und Du mir die vereinbarten 250 EUR + 10 EUR Versandkosten geben kannst.“
M ist verwundert, weil er auf keinen Fall mehr als 250 EUR aufbringen kann, er ignoriert aber den Brief, weil die Freude über das Gerät überwiegt.
Als nach Weihnachten V 260 EUR verlangt, verweigert M dies mit der Aussage, dass dies so nicht vereinbart worden sei.
B. Fragen
((1)) Lösungsskizze