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Tutorium Kostenrechnung


Zuschlags - Angebotskalkulation - Aufgaben



Ermittlung von Kostenüber- und unterdeckungen

Die Normalgemeinkostenzuschlagssätze werden aufgrund von Erfahrungswerten (alte Istzuschlagsätze) und unter Berücksichtigung der zu erwartenden Veränderungen der Gemeinkosten festgelegt. Die Istkosten sind die tatsächlich angefallenen Kosten. Sie werden im BAB ermittelt und anschließend den Normalgemeinkosten gegenübergestellt.

Kostenüberdeckung /-unterdeckung =......

Sind die Normalgemeinkosten höher als die Istgemeinkosten, liegt eine …… vor, da weniger Kosten angefallen sind als ursprünglich geplant.
Sind die Normalgemeinkosten niedriger als die Istgemeinkosten, liegt eine …… vor, da mehr Kosten angefallen sind als geplant.

Überblick: Kostenträgerzeitblatt

Ist-ZS Istkosten KU (-) /KÜ (+) Normal-ZS Normalkosten
FM
MGK
FL
FGK
HKA KU/Ü Fertigung
BVUE
HKFE
BVFE
HKU
VwGK
VtGK
SK KU/Ü gesamt

Zuschlagskalkulation

1. Die vorwärtsschreitende Angebotskalkulation

Um einen Verkauf tätigen zu können, ist es in der Praxis oft notwendig, ein Angebot mit einem verbindlichen Angebotspreis abzugeben. Das Unternehmen ist dann gezwungen, vor Beginn der Produktion den Preis zu kalkulieren, d. h. in dieser Kalkulation mit voraussichtlichen Kosten zu rechnen. Es wird also auf der Basis der Normalkosten kalkuliert.

Beispiel:
Für die Sonderanfertigung einer Verpackungsmaschine wird aufgrund der Feststellungen der Arbeitsvorbereitung mit folgenden Einzelkosten gerechnet:
FM 8.000 €, Spezialwerkzeug 2.175 €, Arbeitsstunden in FI 150 Stunden zu je 20 €, in FII 125 Stunden zu je 22 €, Verpackung und Transport 1.000 €.

Gemeinkostenzuschlagsätze in %:
Ma: 15
Fe I: 200
Fe II: 250
Vw: 15
Vt: 15

Ermitteln Sie die Selbstkosten.
.....

Bei einer Angebotskalkulation erwartet der Kunde jedoch die Angabe des Preises, den er zu zahlen hat. Es müssen noch der Gewinn, eine eventuell anfallende Vertreterprovision und die vom Kunden erwarteten Preisnachlässe (Skonto und Kundenrabatt) einkalkuliert werden.
Ermitteln Sie den Angebotspreis für die Verpackungsmaschine, wenn mit 7 % Vertreterprovision, 3 % Skonto und 8 % Rabatt berechnet werden und ein Gewinn von 3,5 % erwartet wird.
.....

2. Die rückwärtsschreitende (retrograde) Kalkulation

Kann auf dem Markt nur ein bestimmter Angebotspreis erzielt werden, so müssen Einsparungen im Material- oder Fertigungsbereich vorgenommen werden, um den Gewinn nicht zu schmälern. Deswegen muss die Kalkulation rückwärts durchgeführt werden.

Beispiel:
Angenommen aus Konkurrenzgründen muss der Angebotspreis der Verpackungsmaschine auf 49.000 € gesenkt werden. Ermitteln Sie nun den höchstmöglichen Materialverbrauch, wenn die anderen Einzelkosten und die Zuschlagsätze aus der Vorkalkulation gleichbleiben.
.....

3. Die Differenzkalkulation

Meist ist es interessant, welcher Gewinn als Differenz verbleibt, wenn einerseits die Selbstkosten durch innerbetriebliche Gegebenheiten und andererseits der Verkaufspreis durch die Konkurrenz festgelegt wird.

Beispiel:
Für die Verpackungsmaschine gelten nun folgende tatsächliche Bedingungen:
FM 7.800 €, SEKF 2.108 €, SEKVt 1.051 €, Arbeitsstunden in FI 146, in FII 118.

Gemeinkostenzuschlagsätze (Ist-Sätze lt. BAB in %)
Ma: 14
FI: 195
FII: 250
Vw: 15
Vt: 12

Ermitteln Sie den tatsächlichen Gewinn in %, wenn der Kunde den Angebotspreis von 50.000 € bei Einräumung von 10 % Rabatt bei ansonsten gleichen Konditionen akzeptierte.
.....


Übung zum Kostenträgerzeitblatt, Zuschlagskalkulation, Gemeinkostenzuschlagsätzen

Die Bayernbräu AG stellt im Zweigbetrieb 2 ausschließlich Festbier für verschiedene Anlässe her. Die im November angefallenen Gemeinkosten verteilen sich folgendermaßen auf die einzelnen Kostenstellen (in €):

Material: 10.625
Fertigung 1: 108.200
Fertigung 2: 131.500
Vw/Vt: 137.862,50

Für den Abrechnungszeitraum November liegen weiterhin noch folgende Daten aus dem Kostenträgerzeitblatt vor:

Istkosten gesamt in € Ist-Zuschläge Über-/Unterdeckung in € Normalkosten gesamt in € Normalzuschlagsätze
FM
MGK 25% +2.125
FL1
FGK1 125%
FL2 117.600
FGK2 110%
HKA 492.335
HKU 549.250
VwVtGK 25%
SK -3140

Sondereinzelkosten fielen im November keine an.

Ermitteln Sie
1.1 den Normalzuschlagsatz für die Materialgemeinkosten,
1.2 die Fertigungslöhne der Fertigungsstelle 1,
1.3 die Kostenüber/unterdeckung in der Fertigungsstelle 1.

Zusätzlich zu den oben angegebenen Werten sind vom November noch folgende Größen bekannt:
- Zugang zum Fertigerzeugnislager: 2900 hl
- Bestandsminderung im Fertigerzeugnislager: 350 hl
- Betriebsergebnis: 51.785,00 €
- Die Bayernbräu AG kalkulierte mit einem Kundenrabatt von 25 % und einem Kundenskonto von 2 %.
- Außerdem fielen noch 8 % Vertreterprovision an.

Ermitteln Sie
1.4 die Höhe der Bestandsveränderungen der fertiggestellten Erzeugnisse in €,
1.5 die Art und Höhe der Bestandsveränderungen der unfertigen Erzeugnisse,
1.6 den wertmäßigen Anfangsbestand an unfertigen Erzeugnissen, wenn der Schlussbestand 12.560 € beträgt.
1.7 die im November erzielten Netto-Verkaufserlöse
1.8 den Angebotspreis und den Barverkaufspreis pro Hektoliter Festbier sowie den Gewinnzuschlagsatz, wenn die eingeräumten Nachlässe und die Vertreterprovision stets in Anspruch genommen werden.
1.9 den tatsächlichen Gewinn in %.

Übung zur Angebotskalkulation

Für das Produkt X liegen in einem Betrieb folgende Daten vor:
Fertigungsmaterial: 140,00 €/Stück
Verpackungskosten: 4,40 €/Stück
Selbstkosten: 620,00 €/Stück
Vertreterprovision: 46,50 €/Stück
Barverkaufspreis: 759,50 €/Stück

Normalgemeinkostenzuschlagsätze:
Material: 20 %
Fertigung: 150 %
Vw/Vt: 8 %

Ermitteln Sie die Fertigungslöhne, die Vertreterprovision in Prozent, den Listenverkaufspreis sowie den darin enthaltenen Gewinnzuschlag in Prozent.

Zuschlagskalkulation
1.

Ermitteln Sie den Listenverkaufspreis!
Aufgrund einer Kundenanfrage erstellen wir ein Angebot über eine maschinelle Anlage:

a) b) c) d)
FM 7.900 4.200 8.300 5.500
FL 4.200 3.800 2.400 3.300
MGKZS in % 7 9 8 5
FGKZS in % 120 95 150 130
VwGKZS in % 10 8 9 7
VtGKZS in % 9 6 5 4
Gewinn in % 10 8 20 12
Kundenskonto in % 2 3 1 2
Kundenrabatt in % 10 20 15 10

a) b) c) d)
FM
+MGK
+FL
+FGK
=HK
+VwGK
+VtGK
=SK
+Gewinn
=BVP
+Skonto
=ZVP
+Rabatt
=LVP


Zuschlagskalkulation
2.

Ein Unternehmen ist aus Konkurrenzgründen dazu gezwungen ein Produkt zum Marktpreis von 1.562,50 € anzubieten.
Folgende Werte liegen für das Produkt vor:

FM 130,00 €, SEKF 16,00 €, Herstellkosten 750,00 €, SEKVt 25,00 €, Barverkaufspreis 1.225,00 €.
Zuschlagssätze: MGK 80 %, FGK 150 %, VwVtGK 30 %
Weitere Konditionen: Vertreterprovision 12 %, Skonto 2 %

Ermitteln Sie die Fertigungslöhne in € sowie den Gewinnzuschlag und den Kundenrabatt in %.


3.
Folgende Werte sind gegeben:
Materialkosten 920 €, SEKF 480 €, HK 6.920 €, SEKVt 42 €, LVP 12.500 €.
Zuschlagsätze: MGK 15 %, FGK 130 %, VwVtGK 15 %, Gewinn 5 %, Skonto 3 %, Rabatt 20 %.
Berechnen Sie den Materialverbrauch und die Fertigungsgemeinkosten sowie die Vertreterprovision in %.


4.
Im Zweigwerk 3 der Bayernbräu AG wird ein Pils hergestellt und zum Listeverkaufspreis von 1.562,50 € pro hl angeboten. Dieser Preis basiert auf folgenden Daten:

- Materialkosten: 220 €/hl
- Kosten für Spezialverpackung: 11 €/hl
- FGKZS: 220 %
- VwVtGKZS: 15 %
- Gewinnzuschlag: 15 %
- Kundenskonto: 2 %
- Kundenrabatt: 20 %
- Vertreterprovision: 6 %

Ermitteln Sie in einer vollständigen Angebotskalkulation die Fertigungslöhne.


PDF Dokument Zuschlags - Angebotskalkulation Teil 1
PDF Dokument Zuschlags - Angebotskalkulation Teil 2



Anmerkung:
Die Aufgabe "Bayernbräu AG" zum Kostenträgerzeitblatt übersteigt das Prüfungsniveau.
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