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Last edited on 2013-06-06 08:36:26 by ChristianeUri
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==Inhalte aus der Lehrveranstaltung==
===A. Was sind wirtschaftsjuristische Datenbanksysteme?===
Ein wirtschaftsjuristisches Datenbanksystem ist, wie jede andere Datenbank auch, ein System zur elektronischen Datenverwaltung. Eine wirtschaftsjuristische Datenbank beinhaltet grundsätzlich alle Gesetze, wichtige Urteile, Kommentare, Aufsätze, etc. Diese Inhalte sind bereits aufbereitet und sinnvoll verknüpft, wodurch eine Recherche in einer wirtschaftsjuristischen Datenbank erleichtert wird.
===B. Welche juristischen Datenbanken gibt es?===
- [[http://www.juris.de/jportal/index.jsp Juris]]
- [[http://beck-online.beck.de/default.aspx? Beck-Online]]
- [[https://www.jurion.de/de/home/guest JURION]]
- [[http://www2.nwb.de/portal/content/ir/default.aspx NWB]]
- [[http://www.gesetze-im-internet.de Gesetze im Internet]]
- [[http://www1.recht.makrolog.de/irfd/search;jsessionid=B1F1063BA98D1A05525098FF52F8783E?view=biblio Recht für Deutschland]]
- [[http://www.kuselit.de/cms/index.php Kuselit]]
- [[http://www.recht-in.de Recht in]]
===C. Welche Recherchemöglichkeiten gibt es?===
**{{color text="1.Möglichkeit: Recherche in der Bibliothek" c="#A901DB"}}**
Die Bibliothek bietet für den Juristen, eine Vielzahl von Möglichkeiten fündig zu werden. Dabei sind die Kommentare unerlässlich. Vor allem für Haus-, Seminar-, Semester-, Praktikums- und Bachelorarbeiten sind Kommentare zuverlässige und beliebte Hilfsmittel, um sich mit einer juristischen Problemstellung auseinanderzusetzen. Bekannte Kommentare sind u. a. der **Palandt**, der **Münchner Kommentar** und der **Staudinger**.
Kommentare dienen in erster Linie der Paragraphenerläuterung und verweisen entweder mitten im Fließtext oder in Fußnoten auf entsprechende Gerichtsurteile (Was sagt die Rechtssprechung?). Damit kann man gezielt nach ähnlichen Fällen suchen, die man dann später auf den Ausgangsfall übertragen kann.
**{{color text="2.Möglichkeit: Online-Recherche" c="#A901DB"}}**
Die Literatur-Recherche ist eine mühselige Arbeit. Doch mit etwas Disziplin und einer strukturierten Herangehensweise durchaus machbar. Zu Beginn kann alles noch leicht chaotisch wirken, weil man von der Masse an Quellen überflutet wird und nicht weiß wo man anfangen soll und vor allem nicht weiß ob die Quellen auch für eine juristische Arbeit geeignet sind. Doch kann es durchaus sinnvoll sein, sich erst einmal die Quellen auszusuchen, die am verständlichsten sind, denn wie jeder weiß, können juristische Texte sehr anspruchsvoll sein und nicht jeder kann mit ihnen sofort etwas anfangen. Wenn man sich dann etwas in die Materie eingelesen hat, sollten möglicht nur juristisch hochwertige Quellen in das Literatur-Verzeichnis aufgenommen werden. Solche Quellen sind u. a. juristische Datenbanken, wie juris oder Beck-Online, Fachbücher, Kommentare oder auch Gesetzestexte.
Die Online-Recherche ist eine bequeme Art der Informationsbeschaffung. Sie kann dem geübten Nutzer einen ersten Überblick über das relevante Themengebiet verschaffen. Hierzu bieten sich sämtliche Quellen im Internet an, wie z.B. Wikipedia u.a. Man sollte jedoch darauf achten,** nicht** aus sog. "Wissensseiten" wie z.B. Wikipedia zu ** zitieren**. Diese Seiten dienen lediglich dazu, sich mit einem neuen Thema vertraut zu machen und erste Gedanken zu sammeln. Zitate aus solchen Seiten haben in einer wissenschaftlichen Arbeit nichts verloren!
Man sollte möglichst nur aus Wissensdatenbanken wie Beck-Online zitieren! Dort findet man Definitionen zu Rechtsbegriffen, Paragraphenerläuterungen und viele ausführliche Gerichtsurteile. Letzteres beinhaltet eine Auslegung der angewandten Rechtsnormen durch das Gericht.
===D. Wie lassen sich Inhalte in einer Datenbank zuverlässig und effizient recherchieren? ===
Um sich erst einmal einen Überblick über die zu bewältigende Aufgabe zu verschaffen, ist sicher das Einlesen in die Materie in den Bibliotheksräumen sehr hilfreich. Am einfachsten gestaltet sich aber eine Recherche, wenn man den Suchbegriff oder das Schlagwort schon kennt und dieses in eine juristische Datenbank eingibt. Dann hält sich die Trefferquote in Grenzen und man gelangt schneller zu den gewünschten Informationen. Wenn man sich aber noch unsicher ist und nicht weiß was genau man in die Suchmaske eingeben soll, dann empfiehlt sich eine gröbere Suche, mit einem zum Thema passenden Suchbegriff, in allen Dokumenten.

Die Recherche in Datenbanken bietet unterschiedliche **Suchfunktionen**. Diese werden am Beispiel von **Beck-Online ** und **Juris** erläutert:
==Beck-Online:==
- **{{color text="Suche über Schlagwörter" c="#A901DB"}}**: Nur anwenden, wenn man genau weiß, um welches Themengebiet (Fragenkreis) es sich handelt.
- **{{color text="Detailsuche" c="#A901DB"}}**: Ist eine Einschränkung der Volltextsuche. Man kann nach bestimmten Publikationstypen wie z. B. Rechtssprechungen, Kommentaren oder Aufsätzen suchen oder sich auf bestimmte Gerichte, Autoren oder Normen beschränken. Ein weiterer Zusatz ist die Möglichkeit "nur in Überschriften suchen". Damit vermeidet man sog. Zufallstreffer.
- **{{color text="Profisuche" c="#A901DB"}}**: In der Profisuche lohnt es sich besonders, die Operatoren **ODER**, **OHNE**, **PHRASE** oder **NAHE** zu verwenden.
1) **ODER**: Geeignet für sogenannte Laienbegriffe. Die Funktion durchsucht nach der Einschränkung zwei oder mehrere Varianten eines Wortes oder Begriffs.
2) **OHNE**: Wenn innerhalb eines Themengebiets ein Teilgebiet ausgeschlossen werden soll.
3) **PHRASE**: Feststehender Begriff. Es wird **genau** nach diesem Begriff gesucht.
4) **NAHE**: Der Abstand der Begriffe im Text wird minimiert (Sinnzusammenhang).
==Juris:==
Juris bietet ähnlich wie Beck-Online verschiedene Suchfunktionen an. Sie bietet u. a.:
- **{{color text="Erweiterte Suche" c="#A901DB"}}**: Festlegung der Suchkriterien
- **{{color text="Rechercheauswahl" c="#A901DB"}}**: Ansicht der Trefferliste; Einschränkung auf bestimmte Dokumententypen
- **{{color text="Indexsuche" c="#A901DB"}}**: Einschränkung auf Rechtsgebiete; Navigationsfunktion

Bei der Suche werden auch synonym gesetzte Begriffe und Wortstammerweiterungen angezeigt. Außerdem bietet Juris die Besonderheit, die Häckchen vor den Suchbegriffen einer vorherigen Suche zu entfernen.
===E. Gegenüberstellung von Juris, Beck-Online und Jurion===
**{{color text="((2))Juris": c="#A901DB"}}**
- Europarecht: Rechtsprechung und Normen
- Juris Praxis Kommentar BGB
- Zeitschriften
- Pressemitteilungen der Gerichte
- Entscheidungen des RGZ, RGSt, RFHE
- Normen des Landesrechts
- Juris Praxis-Reporte
- Nahezu die gesamte Rechtsprechung ist im Volltext vorhanden
- Bei der Literatur finden sich zahlreiche Zusammenfassungen und bibliographische Angaben
- Die Auswertung erfolgt unabhängig vom Herausgeber
- Aufarbeitung mittels inhaltsorientierter Kriterien (z.B. geänderte/neue Rechtsprechung)
- Umfangreiche Verweisungen und Quellenzitierung
**{{color text="((2))Beck-Online": c="#A901DB"}}**
- Gesetzestexte
- Kommentare
- Handbücher
- Zeitschriften
- Aktuelle Urteile aus der Rechtsprechung
- Nahezu alle Dokumente finden sich im Volltext
- Es werden hauptsächlich hauseigene Produkte ausgewertet
- Inhaltlich Schwerpunkt auf das Zivilrecht und Nebengebiete

**{{color text="((2))Jurion": c="#A901DB"}}**
- Nahezu alle Dokumente finden sich hier im Volltext
- Sehr umfangreiches Angebot im Bereich der Rechtsprechung (zumindest der obersten Bundesgerichte)
- Umfangreiche Sammlung im Bereich Gesetze/Normen mit z.T. historischen Fassungen
- Inhaltlich Schwerpunkt auf dem Strafrecht und auf Wirtschaftsnachrichten

**{{color text="((2))Zusammenfassung" c="#A901DB"}}**
- Juris hat das umfangreichste Angebot bei Rechtsprechung und Gesetzestexten. Aus urheberrechtlichen Gründen findet sich allerdings noch wenig Literatur im Volltext.
- Beck-Online hat ein großes Angebot an Literatur in Form von Zeitschriften und Kommentaren.
- Jurion hat seinen Schwerpunkt insbesondere im Strafrecht und bei den Wirtschaftsnachrichten.
===F. Nutzen juristischer Datenbanken
- Nutzen nur wenn grundlegende Rechtskenntnisse vorhanden
- Ergebnisse nur so gut wie Suchbegriffe
**Fazit**: Bei der Recherche sollte man sich nicht nur auf eine Möglichkeit beschränken. Es wird daher empfohlen, sich anfangs in der Bibliothek mit dem Thema auseinanderzusetzen und erst später die Online-Recherche zu nutzen. Dann kann die Online-Recherche dem geübten Nutzer einen ersten Überblick über das relevante Themengebiet verschaffen. Hierzu bieten sich sämtliche Quellen im Internet an, wie z.B. Wikipedia u.a. Diese fragwürdigen Quellen dienen zunächst als erste Einarbeitung in die gesuchte Fragestellung. Für die detailiertere Informationsbeschaffung muss dann im nächsten Schritt allerdings auf zitierfähige Quellen zurückgegriffen werden, um so ausschließlich verifizierte Informationen zu nutzen.
Deletions:
==Inhalte der Lehrveranstaltung==
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Edited on 2013-04-29 22:07:17 by ChristianeUri
Additions:


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