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Urheberrecht

14.1 - Nationales Fremdenrecht


Der persönliche Anwendungsbereich des UrhG erstreckt sich dem Grundsatz nach nur auf deutsche Staatsangehörige. Gemäß § 120 Abs. 1 S. 1 UrhG ist dies unabhängig davon, ob und wo die Werke erschienen sind. Wird ein Werk von Miturhebern (§ 8 UrhG) geschaffen, genügt es gemäß § 120 Abs. 1 S. 1 UrhG, wenn ein Miturheber deutscher Staatsangehöriger ist. Deutschen i.S.d. § 120 Abs. 1 S. 1 UrhG stehen nach § 120 Abs. 2 UrhG Deutsche i.S.d. Art. 116 Abs. 1 GG und Angehörige des EWR gleich, sowie nach § 122 Abs. 1 UrhG Staatenlose und nach § 123 UrhG ausländische Flüchtlinge, die ihren gewöhnlichen Aufenthalt in der BRD haben.
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Die Einbeziehung von Angehörigen andere EU-Mitgliedsländern war aufgrund des Diskriminierungsverbots innerhalb der EU erforderlich.

Siehe hierzu auch folgende Entscheidung:
EuGH v. 20.10.1993 – Verb. Rs. 92/9 – Phil Collins/Imtrat

Problematisch sind dabei zwei Fragen: wie sind Personen zu behandeln, die ihre Staatsangehörigkeit wechseln (wie es historisch vor allem für viele deutsche Künstler nach 1933 erforderlich geworden ist)? Ab wann gilt die Gleichstellung für Staatsangehörige aus anderen EU-/EWR-Mitgliedsstaaten. Die Beantwortung der ersten Frage hängt vom Zeitpunkt des Staatsangehörigkeitswechsels ab.

Die zweite Frage ist komplizierter und wurde am Fall des im Jahre 1924 verstorbenen Komponisten Giaccomo Puccini entschieden, der niemals selbst EU-Bürger war und in dessen Heimatland Italien die Schutzfrist für seine Werke schon zum Zeitpunkt des Rechtsstreits abgelaufen war.

Siehe hierzu auch folgende Entscheidung:
EuGH, U. v. 6.6.2002 – Rs. C-360/00 – Ricordi


Ausnahmsweise erstreckt sich nach § 121 Abs. 1 UrhG der Schutz des deutschen Urheberrechts auch auf Ausländer, wenn das Werk im räumlichen Geltungsbereich des UrhG erscheint, es sei denn, dass das Werk oder eine Übersetzung früher als 30 Tage vor dem inländischen Erscheinen außerhalb dieses Gebietes erschienen ist.

Als erschienen gelten nach § 121 Abs. 2 UrhG auch Werke der bildenden Kunst, die mit einem Grundstück im Inland dauerhaft fest verbunden sind.


Beispiel:
Auf einer Skulpturenausstellung in Münster stellen drei ausländische Künstler ihre Werke aus:

  • Der Amerikaner Claes Oldenburg stellt drei etwa 3,5 Meter hohe Betonkugeln am Aasee auf. Die Stadt Münster hat sich bereits in der Vorbereitungsphase entschieden, dieses Kunstwerk am geplanten Ort auch nach Beendigung der Ausstellung zu belassen.

  • Der Südkoreaner Nam Jun Paik stellt vor dem Schloss 32 komplett silber lackierte und mit Elektroschott befüllte Oldtimer aus den Jahren 1920-1950 zu vier geometrischen Gruppen auf. Dieses Objekt sollte von Anfang an nach Abschluss der Ausstellung abgebaut werden.

  • Der Spanier Eduardo Chillida stellt im Rathausinnenhof zwei überdimensionale verrostete Stahlbänke unter dem Titel „Toleranz durch Dialog“ auf. Obwohl das Objekt ursprünglich nach Abschluss der Ausstellung entfernt werden sollte, findet sich ein Mäzen, der das Werk kauft und der Stadt Münster schenkt, die es an dem bisherigen Ort belässt.
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