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Tutorium Makroökonomik


Tutor:

Maximilian Hermanns

Veranstaltungsinhalte:

Mundell-Fleming-Modell – Expansive Fiskalpolitik bei flexiblen Wechselkursen


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Im Folgenden wird auf Grundlage des Buches „Makroökonomik schnell Erfasst“ und der Vorlesung Makroökonomik bei Herrn Richert, Frau Fröbrich und Herrn Dornieden, die exemplarisch die Expansive Fiskalpolitik im Mundell-Fleming-Modell, bei flexiblem Wechselkurs erläutert. Es handelt sich um eine besonders dezidierte Darstellung, welche den Rahmen der Vorlesung sprengt. Dennoch vermag die vorliegende Darstellung einige wertvolle Einsichten zu vermitteln und dem Leser ein besseres Verständnis des Modells zu ermöglichen.
Zum besseren Verständnis wird das Modell mit einer konkreten Funktion für die
ZZ-Kurve durchgerechnet. Anhand dessen sollen insbesondere Auswirkungen exogener und endogener Änderungen illustriert werden. Verwendete Formelzeichen werden im Fließtext erläutert.

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War in unserem Ausgangspunkt A die Geldmenge noch optimal für das Volkseinkommen (Handelsvolumen) und das damit einhergehende Volumen an Transaktionen, ist diese nach der Erhöhung der Staatsausgaben zu gering. Weil die Geldmenge und (in der kurzen Frist) auch das Preisniveau konstant sind, steigen auf dem Geldmarkt die Zinsen. Der gestiegene Zinssatz hemmt die Investitionsnachfrage.
Mit der Ausweitung der Staatsausgaben und den daraufhin fallenden Investitionen beobachten wir zwei konträre Effekte auf das Volkseinkommen:

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Ebenso sind zwei konträre Effekte auf den Zinssatz zu beobachten:

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Von Punkt A nach B erhöhen sich Volkseinkommen und Zinssatz.
Mit steigendem Volkseinkommen steigen die Importe, die Exporte bleiben aber konstant. Entsprechend fallen die Nettoexporte, welche sich aus der Differenz ergeben

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Dieser Zustand des Nettogeldzuflusses ist äquivalent mit einem Angebotsüberschuss auf dem Devisenmarkt. Die inländische Währung wird im vorliegenden Zustand solange aufwerten, bis der Devisenmarkt geräumt ist. Die Aufwertung entspricht einem Sinken des Wechselkurses in Preisnotierung e [inl.GE/ausl.GE].
Das Sinken des Wechselkurses stellt einen exogenen Schock für die IS- und ZZ-Kurve in unserem Diagramm dar. Die IS-Kurve repräsentiert alle Konstellationen von Y und i bei denen der Gütermarkt geräumt ist. Die ZZ-Kurve repräsentiert alle Konstellationen von Y und i bei denen die Zahlungsbilanz ausgeglichen ist, d. h. netto weder Geld in die Volkswirtschaft hinein- oder hinausfließt.
Diese gleichgewichtigen Konstellationen von Y und i wurden jeweils basierend auf Grundlage einiger konstanter und exogener Parameter gebildet. Darunter dem Wechselkurs eα. Nach der Änderung des Wechselkurses sind die Kurven IS^t0 und ZZ^t0 ungültig geworden. Sie stellen für den Wechselkurs eβ nicht länger alle Konstellation gleichgewichtiger Parameter Y und i dar. Um die neue Lage von IS- und LM-Kurve nach Anpassung des Wechselkurses zu bestimmen ist zu untersuchen wie diese sich auf die jeweiligen Gleichgewichtskonstellationen auswirkt.
Nach der Aufwertung der inländischen Währung sind Güter, welche in inländischer Währung gehandelt werden, relativ teurer wie zuvor. C. p. werden die Exporte der Volkswirtschaft fallen. Diese Exporte betreffen sowohl das Gleichgewicht auf dem Gütermarkt, als auch das außenwirtschaftlich Gleichgewicht.
Für jeden Zinssatz bildet die IS-Kurve das Handelsvolumen, gemessen am Volkseinkommen, auf die Ordinate ab.

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Sinken die Nettoexporte muss die neue IS-Kurve bei jedem Zinssatz einen geringes Volkseinkommen wie zuvor ausweisen. Fallenden Exporte führen zu einer Linksverschiebung der IS-Kurve. Es folgt eine Argumentation analog zum Steigenden der Staatsausgaben. Mit den gefallenen Exporten und damit einhergehenden Multiplikatoreffekten nimmt das Volumen der Transaktionen in der Volkswirtschaft ab. Damit nimmt ebenfalls die relative Knappheit der konstanten Geldmenge ab, was in der kurzen Frist den Zinssatz relaxiert. Die sinkenden Zinsen regen die Investitionsnachfrage an.

Wir beobachten hier erneut zwei konträre Effekte auf Volkseinkommen und Zinssatz.

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Die ZZ-Kurve gibt für jedes Volkseinkommen einen Zinssatz an, sodass gilt:

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Wenn die Exporte mit der Aufwertung der inländischen Währung fallen, fließt der Volkswirtschaft über den Nettoexport weniger Geld zu. Was über den Nettoexport weniger zufließt muss dann über die Nettokapitalimporte zusätzlich hinzufließen, damit die Zahlungsströme ausgeglichen sind. Dies wird nur passieren, wenn der Zinssatz steigt. Entsprechend muss die neue ZZ-Kurve ZZ^t1 bei jedem Volkseinkommen einen höheren Zinssatz ausweisen wie zuvor. Fallende Exporte führen zu einer Verschiebung der ZZ-Kurve nach oben.

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IS- und ZZ-Kurve werden sich solange nach links, bzw. nach oben verschieben, bis sich IS-, LM- und ZZ-Kurve in einem Punkt treffen. Hier ist das interne und externe Gleichgewicht wiederhergestellt. An dieser Stelle könnte man argumentieren, es sei doch äußert unwahrscheinlich, dass sich beide Kurven exakt soweit verschöben, dass sich alle Drei wieder in einem Punkt träfen.
Um diesem Trugschluss zu entgehen, stelle man sich vor die Verschiebung der ZZ-Kurve endete einige Einheiten unterhalb des Schnittpunktes von IS- und LM-Kurve. Dieser Fall entspräche immer noch genau dem zuvor erläuterten Szenario: Der Zinssatz ist zu hoch, weshalb die Nettokapitalimporte zu groß sind für ein externes Gleichgewicht sind. Es besteht immer noch ein Nettogeldzufluss in die Volkswirtschaft. Dies ist äquivalent mit einem Angebotsüberschuss auf dem Devisenmarkt. Die inländische Währung wird solange aufwerten (der Wechselkurs in Preisnotierung wird solange fallen), bis der Devisenmarkt geräumt ist. Mit dem fortwährenden Sinken des Wechselkurses hält die Verschiebung von IS- und ZZ-Kurve an.
Im Fall, dass sich die ZZ-Kurve oberhalb des Schnittpunktes von IS- und LM-Kurve verschiebt gilt das exakt umgekehrte Szenario: Der Zinssatz ist zu gering, weshalb die Nettokapitalimporte zu klein sind für ein externes Gleichgewicht. Es kommt zu einem Nettogeldabfluss aus der Volkswirtschaft. Dies ist äquivalent mit einem Nachfrageüberschuss auf dem Devisenmarkt. Die inländische Währung wird solange abwerten (der Wechselkurs in Preisnotierung wird solange steigen), bis der Devisenmarkt geräumt ist. In inländischer Währung gehandelte Güter sind jetzt relativ günstiger für das Ausland. Die Exporte werden steigen. Die IS-Kurve wird sich nach rechts und die ZZ-Kurve nach unten verschieben.

Mundell-Fleming-Modell als PDF zum Download



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