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Übungsszenario: Verhandlung über die Mietwohnung


A. Situation
Ein Mietinteressent verhandelt mit dem Vermieter (Eigentümer der Wohnung) über die Miethöhe. Folgende Konditionen sind beiden Parteien aus dem Inserat oder aus den vorangegangenen Gesprächen bekannt:
  • der inserierte Preis war 600,- EUR monatlich;
  • die zu entrichtende Kaution beträgt drei Nettokaltmieten = 1800,- EUR;
  • die Wohnung ist entsprechend einem mittleren Standard eingerichtet; in der Küche und im Badezimmer sind Fliesen, in den übrigen Räumen Parkett - bis auf zwei Zimmer (Teppichboden);
  • die Lage ist einwandfrei; Betriebskosten erfahrungsgemäß hoch;

B. Rolle 1: Mietinteressent
Ich will die Wohnung mit meiner Partnerin (meinem Partner) beziehen. Sie ist eigentlich sehr schön, so wie es sich meine Partnerin (mein Partner) erträumt hat, aber etwas teuer. Wenn darauf noch die hohen Betriebskosten kommen, dann erreichen die monatlichen Kosten vermutlich 1000,- EUR. Dies können wir uns kaum leisten. Denn wir brauchen noch einige Einrichtungsgegenstände - ganze Küchenausstattung und sonstige Möbel (wir haben gerechnet: es sind ca. 5000 EUR). Und dies ist viel, während wir gar nicht wissen, ob wir das ganze länger, als 5 Jahre nutzen können - für die 5 Jahre ist unser Verbleib in der Stadt sicher - danach werden wir möglicherweise in eine andere Stadt umziehen müssen, weil mein Arbeitsvertrag auf 5 Jahre befristet ist, ohne dass Klarheit über Verlängerung herrscht. Und danach finde ich höchstwahrscheinlich nur in einer anderen Stadt neuen Job.

Wenn ich keinen unterzeichneten Vertrag mitbringe, reißt mir meine Partnerin (mein Partner) den Kopf ab. Bringe ich den Vertrag mit so hoher Miete, tut sie (er) es ebenso. Die Miete muss runter. Mindestens ca. 50 EUR. Erst bei 550 EUR monatlich können wir unterzeichnen.

C. Rolle 2: Vermieter
Die Wohnung gehört zu meinem Leerstand, der mir Kopfzerbrechen bereitet. Ich habe einige Häuser auf Kredit renoviert und nun sitzt mir die Bank im Nacken. Sie drohte bereits mit Kündigung der Kredite und Nutzung ihrer Grundpfandrechte, wenn ich nicht unverzüglich den Leerstand verringere. Deshalb muss ich die Wohnung vermieten. Der Mieter kommt mir sehr gelegen.

Ich habe den Preis bereits so weit runtergedreht, wie es nur ging. Gegenüber der Bank muss ich zumindest diesen Preis im Vertrag vorlegen, damit ich keinen Ärger bekomme - Vermietung zu einem Preis, der die laufenden Kosten und Kosten des Kredits inkl. Tilgung nicht deckt, wird sicher nicht akzeptiert. Und dann kommt eine Zwangsversteigerung und weg waren sie - die Häuser. Eventuell könnte ich die Bank etwas bewegen, wenn ich eine stabile Mieterschaft vorweisen kann - z. B. mit Verträgen, die feste Laufzeiten über mehrere Jahre hätten (über 3 Jahre oder mehr).

Ich muss die Wohnung also vermieten - für 600 EUR und zwar möglichst stabil.



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