ich war hier: SQChrie20141129Fleischmann
Chria Verbalis über Diogenes aus Sinope


„Als er einst sah, dass die Priester (Hieromnemonen) einen der Unterbeamten, der aus dem Tempelschatz eine Schale gestohlen, abführten, sagte er: “Die großen Diebe führen den kleinen ab.“
Diogenes Laertius über Diogenes aus Sinope



Lob des Urhebers

Diogenes aus Sinope (um 412 – 323 v. Chr.). war ein griechischer Philosoph und gilt zusammen mit seinem Lehrer Antisthenes als Begründer des Kynismus. Er lehnte alles Materielle ab und beschränkte sich auf das Lebensnotwendige. Diogenes hielt sich nicht an gesellschaftliche Normen, er provozierte und kritisierte und erlangte dadurch viel Aufmerksamkeit. Für ihn war die Freiheit das höchste Gut. Seine Lebensphilosophie regt bis heute zum Nachdenken an.

Umschreibung

"Als er einst sah, daß die Priester (Hieromnemonen) einen der Unterbeamten, der aus dem Tempelschatz eine Schale gestohlen, abführten, sagte er:
"Die großen Diebe führen den kleinen ab." Diogenes wirft den Priestern Doppelmoral vor.
Sie bestrafen jemanden für ein kleines Vergehen, das Sie selber bereits mehrfach in größerem Maßstab unbestraft begangen haben.

Beweis

In Diogenes’ Aussage steckt viel Wahrheit. Es ist geradezu bezeichnend für unsere Geschichte, dass Menschen mit Macht die Armen unterdrücken und bestehlen.
Wenn diese sich wehren, werden Sie auch noch dafür bestraft. Daran hat sich bis heute nichts geändert.

Widerspiel

Wenn jeder Mensch sich seine Schuld eingestehen würde, ohne andere dafür zu verurteilen, wäre die Folge eine gerechte Gesellschaft ohne das Streben nach Vorteilen zu Lasten anderer.


Gleichnis

Ein Mensch, der sich auf Kosten anderer bereichert, gleicht einem Wolf im Schafspelz.
Wie der Wolf kleidet er sich in Unschuld, obwohl er im Inneren der eigentliche Verbrecher ist.


Beispiel

Schon Jesus von Nazareth (ca. 4 v. Chr. bis ca. 30 n. Chr.) stieß mit seiner Lehre der Gewaltlosigkeit, des Friedens, der Gleichheit, Freiheit und Brüderlichkeit mit der nach
Macht und Herrschaft strebenden jüdischen Priesterkaste zusammen, er entlarvte die Priester als Frömmler, Heuchler und Diebe.
Daraufhin wurde er rechtswidrig verurteilt und hingerichtet.


Zeugnis

Auch der antike griechische Philosoph Platon (427 - 348 od. 347 v. Chr.) war ähnlicher Meinung wie Diogenes. Von ihm stammen die Worte: “Die schlimmste Art der Ungerechtigkeit ist die vorgespielte Gerechtigkeit.“


Beschluss

Diogenes will uns darauf hinweisen, dass nicht alles, was auf den ersten Blick richtig erscheint, auch gerecht ist. Oft verstecken sich die eigentlichen Übeltäter hinter den Richtern.
Kommentare
kommentiert von IsabelvonSchalscha-Ehrenfeld
2015-01-12 21:17:56
Soweit finde ich die Crie wirklich gelungen, allerdings würde ich persönlich versuchen das Widerspiel noch etwas anders zu formulieren, weil es ja bei deinem Zitat in der Hauptsache nicht darum geht das sich die Menschen gegenseitig mehr unterstützen sollen, sondern eher darum das es eine gerechtere Gesellschaft geben würde wenn auch die "eigentlichen Verbrecher" bestraft würden.
kommentiert von ChristopherEnde
2015-01-14 15:56:14
Eine gelungene Chrie, aber wie Isabell würde ich das Widerspiel noch auf einen anderen Schwerpunkt lenken. Die Menschen sollten sich ihre eigenen Fehler eingestehen und sich diese vor Augen führen ehe sie andere verurteilen.
kommentiert von ChristianHuebner
2015-01-29 14:48:54
Mir gefällt die Chrie ganz gut. Inhaltlich würde ich nur in der Umschreibung ergänzen, dass die Priester ihrer Vorbildfunktion nicht nach kommen und im Widerspiel könnte man schreiben, ...wenn die Mächtigen (Politiker, Geistliche) sich immer an die moralischen Vorgaben halten, die sie selber von anderen einfordern, dann würde es auch weniger Korruption geben..., oder so ähnlich.
kommentiert von Kevin Schröder
2015-03-02 19:16:46
Mir gefällt die Chrie wirklich gut. Inhaltlich meiner Meinung nach einwandfrei und sprachlich lassen sich nur einzelne Stellen noch möglicherweise durch eine andere Wortwahl verbessern.
Ich finde es nach Verbesserung der bereits erwähnten Makel sehr gelungen.
Valid XHTML :: Valid CSS: :: Powered by WikkaWiki