Diogenes Laertius über Diogenes aus Sinope
1. Lob des Urhebers
Diogenes aus Sinope lebte von ca. 450- 305 v. Chr., in der Zeit der griechischen Antike. Er war ein bekannter, zugleich aber umstrittener Philosoph. Viele Überlieferungen beschreiben seinen einfachen, aber provokanten Lebensstil. Bewusst entschied er sich dafür, gegen alle Konventionen zu leben. Damit lehnte er auch ein Leben im Luxus und Überfluss ab. Diogenes machte sich frei von allen Zwängen und pflegte die Lebensphilosophie: Denken, sagen, leben.
"Als einer zu ihm sagte: »Es gibt gar viele, die über dich lachen«, erwiderte er: »Ja, und über sie lachen vielleicht wieder die Esel; aber so wenig sich jene um die Esel kümmern, so wenig kümmere ich mich um sie.«"
Diogenes ist die Meinung anderer egal. Es interessiert ihn nicht, was andere über ihn denken. Er behandelt sie wie Esel und Dummköpfe, wenn sie sich über ihn amüsieren. Für ihn zählt nur die Wahrheit.
3. Beweis
Diogenes Äußerung ist heute so bedeutsam wie vor 2400 Jahren. Viele Menschen sind eher bereit, über die Ideen anderer zu lachen und die Menschen zu verspotten, als sich mit deren Ideen auseinanderzusetzen. Deshalb macht es keinen Sinn, sich mit solchen Menschen zu beschäftigen. Wichtig ist vielmehr, dass der Mensch zu seiner eigenen Meinung steht, um dadurch zur Wahrheit und zum Glück zu gelangen. Geschichtliche Ereignisse und wissenschaftlicher Fortschritt sind gerade erst durch eigenständiges Denken möglich worden.
4. Widerspiel
Viele junge Menschen richten ihren Lebensstil völlig nach den Ansprüchen und der Denkweise ihrer Mitmenschen aus. Wer immer nur das denkt und tut, was andere von ihm erwarten, bzw. das eigene Denken und Handeln in den Hintergrund stellt, wird nie zu einer eigenständigen Persönlichkeit heranwachsen. Er passt sich bis zur Lächerlichkeit an.
5. Gleichnis
Ein Mensch, der zu seinen Überzeugungen steht, gleicht einem Fels in der Brandung. Er trotzt der Brandung, so wie Diogenes den Meinungen anderer trotzte. Durch seine Standhaftigkeit dient er als Vorbild für unbeirrtes, eigenständiges und von anderen unabhängiges Denken und Handeln.
6. Beispiel
So wie Diogenes musste auch Galileo Galilei (1564 -1641) gegen die Dummheit und den Spott der Menschen ankämpfen. Er stellte sich mit seiner Idee, die Sonne sei der Mittelpunkt des Universums, gegen die gängige Lehrmeinung und wurde dafür angeklagt, verurteilt und sanktioniert.
7. Zeugnis
Wie Diogenes versuchte auch Mahatma Gandhi (1869- 1948) sich gegen die Engstirnigkeit der Menschen zu behaupten. In dem Zitat: "Zuerst ignorieren sie dich, dann lachen sie über dich, dann bekämpfen sie dich und dann gewinnst du.", bestätigt Gandhi Diogenes' Denkweise, und fügt hinzu, dass man trotz aller Widrigkeiten gewinnen bzw. glücklich werden kann, wenn man seine eigene Wahrheit verfolgt.
8. Beschluss
Diogenes weist radikal darauf hin, dass nur durch Individualität und Eigenständigkeit des Menschen ein Weiterkommen möglich ist. Wir sollten uns auf unsere eigenen Fähigkeiten besinnen und viel öfter unsere eigene Meinung vertreten. Nur so können wir wirklich frei leben und glücklich sein.
Sonst fällt mir nicht mehr auf.
Beim Widerspiel könntest du " bzw. das eigene Denken und Handeln in den Hintergrund stellt" weggelassen.
Zeugnis und Beispiel finde ich super, und auch der Rest passt.
LG