ich war hier: SQChrie20140328Linke

Chria Verbalis über Antisthenes




„Zu einem Jüngling, der sich für den Bildner ein schönes Aussehen zu geben suchte, ließ er sich so aus: »Sage mir, wessen würde sich wohl das Erz (einer Statue) rühmen, wenn ihm zu reden vergönnt wäre?« - »Seiner Schönheit,« lautete die Antwort. - »Schämst du dich also nicht,« erwiderte er, »deine Freude an nichts anderem zu haben, als woran ein seelenloses Bild sie hat?«“


Diogenes Laertius über Antisthenes


Lob des Urhebers


Antisthenes (ca. 445 v. Chr. - ca. 365 v. Chr.) war ein Schüler von Sokrates (469 v. Chr. - 399 v. Chr.) und ein bedeutender Philosoph der griechischen Antike. Er wirkte vor ca. 2400 Jahren und regte mit seinen Thesen eine Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen Problemen an. Viele seiner Aussagen werden heute noch diskutiert, da sie immer noch einen Bezug zum Leben und der Gesellschaft haben.


Umschreibung


„Zu einem Jüngling, der sich für den Bildner ein schönes Aussehen zu geben suchte, ließ er sich so aus: »Sage mir, wessen würde sich wohl das Erz (einer Statue) rühmen, wenn ihm zu reden vergönnt wäre?« - »Seiner Schönheit,« lautete die Antwort. - »Schämst du dich also nicht,« erwiderte er, »deine Freude an nichts anderem zu haben, als woran ein seelenloses Bild sie hat?«“ Ohne Zweifel möchte Antisthenes darauf hinweisen, dass Schönheit ihren Ursprung nicht in Äußerlichkeiten hat. Auch ein äußerlich hässlicher Mensch kann schön sein. Sein Charakter macht die Schönheit aus, von der Antisthenes spricht.


Beweis


Antisthenes hat Recht. Es kommt nicht darauf an, wie ein Mensch aussieht, denn an seinem Äußeren erkennt man nicht seine inneren Werte - Werte, auf die es wirklich ankommt, wie zum Beispiel Ehrlichkeit, Treue oder Toleranz.


Widerspiel


Menschen, die ihren Wert am Äußeren festmachen, sind töricht und sollten sich dafür schämen. Sie haben nicht erkannt, dass Äußeres unwichtig ist und sind nicht in der Lage, in die Herzen ihrer Mitmenschen zu blicken.


Gleichnis


So wie die Schönheit eines Menschen nicht durch sein Äußeres bestimmt wird, wird auch der Wert eines Schmuckstücks nicht bloß an seinem Glanz festgemacht. Ein vergoldeter Ring aus Blech glänzt wie Gold, ist jedoch nicht mehr als wertloses Blech.


Beispiel


Quasimodo, der Glöckner von Notre-Dame, galt als extrem hässlich. Er hatte einen Buckel und eines seiner Augen war mit einer Warze bedeckt. Das Läuten der Glocken hatte ihn taub gemacht. Die Pariser Bürger genossen jedoch sein Glockengeläut. Außerdem war er hilfsbereit, denn er nahm Phoebus bei sich auf, als dieser verwundet war. Quasimodo war durch seine inneren Werte wahrhaft schön.


Zeugnis


Auch in der Bibel wird der Standpunkt vertreten, dass der wahre Wert eines Menschen nicht an seinem Äußeren festgemacht werden kann. Vers 20.29, Sprüche Salomos, das Wort Gottes: "Die Schönheit der Jünglinge liegt in ihrer Kraft." Mit Kraft ist hier nichts Äußerliches gemeint, sondern Eigenschaften wie Mut und Aufrichtigkeit.


Beschluss


Antisthenes möchte uns darauf hinweisen, daß wahre Schönheit von innen kommt.



Quelle:

Mathias Linke, BA Informatik, SS2014 Rhetorik I
Kommentare
kommentiert von MathiasLinke
2014-04-19 23:39:31
Hier meine Chrie nach den Änderungen von Herrn Rickes, aber vor den studentischen Kritiken:

Lob des Urhebers
Antisthenes (geboren um 445 v. Chr., gestorben um 365 v. Chr.) war der Lehrer von Sokrates und ein bedeutender Philosoph der griechischen Antike. Er wirkte vor ca. 2400 Jahren und regte mit seinen Thesen eine Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen Themen an. Viele seiner Aussagen werden heute noch diskutiert, da sie immer noch einen Bezug zum heutigen Leben und der Gesellschaft haben.

Umschreibung
„Zu einem Jüngling, der sich für den Bildner ein schönes Aussehen zu geben suchte, ließ er sich so aus: »Sage mir, wessen würde sich wohl das Erz (einer Statue) rühmen, wenn ihm zu reden vergönnt wäre?« - »Seiner Schönheit,« lautete die Antwort. - »Schämst du dich also nicht,« erwiderte er, »deine Freude an nichts anderem zu haben, als woran ein seelenloses Bild sie hat?«“ Ohne Zweifel möchte Antisthenes darauf hinweisen das Schönheit ihren Ursprung nicht in Äußerlichkeiten hat.

Beweis
Antisthenes hat Recht. Es kommt darauf an wie ein Mensch aussieht, denn an den Äußerlichkeiten erkennt man nicht seine inneren Werte wie zum Beispiel Ehrlichkeit, Treue oder Toleranz.

Widerspiel
Menschen die ihren Wert am Äußeren fest machen sind töricht und sollten sich dafür schämen. Menschen die nicht erkannt haben das Äußeres unwichtig ist sind nicht in der Lage in der Herzen der Menschen zu blicken.

Gleichnis
Dass Schönheit nicht durch Aussehen und Formen kommt sieht man auch bei Schmuck. Ein vergoldeter Ring aus Blech versucht mit seinem Äußeren zu blenden und gleicht einem Menschen der versucht mit seinem Äußeren zu blenden.

Beispiel
Quasimodo aus Der Glöckner von Notre-Dame ist extrem hässlich, denn er hat einen Buckel und eines seiner Augen ist mit einer Warze bedeckt. Durch die Ausübung als Glöckner ist er taub. Seine Liebe zu den Glocken Notre Dames und ihrem schönen Klang sind seine einzige Form der Kommunikation. Die Pariser Bürger genießen das Glockengeläut. Quasimodo wird durch seine inneren Werte schön.

Zeugnis
Bereits in der Bibel wird der Standpunkt vertreten dass der Wahre Wert eines Menschen nicht an seinen Äußeren fest gemacht werden kann. Vers 20.29, Sprüche Salomos, das Wort Gottes: "Die Schönheit der Jünglinge liegt in ihrer Kraft." Mit der Kraft sind keine Äußerlichkeiten gemeint. Die Schönheit der Jünglinge wird also nicht an ihren Äußerlichkeiten fest gemacht, sondern darin was sie tun.

Beschluss
Antisthenes möchte uns darauf hinweisen Schönheit nicht auf Äußeres zu beschränken, denn wahre Schönheit kommt von innen.


Kritik von Franziska Fuckel
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Lob des Urhebers
sprachlich ungeschickte Stelle: „Viele seiner Aussagen werden heute noch diskutiert, da sie immer noch einen Bezug…“

Umschreibung
„darauf hinweisen, dass Schönheit…“ – Kommasetzung beachten

Beweis
„A. hat Recht“ – umgangssprachlicher Ausdruck
„ Es kommt darauf an“ – umgangssprachlicher Ausdruck
„Es kommt nicht darauf an wie ein Mensch aussieht, denn an den Äußerlichkeiten erkennt man nicht seine inneren Werte, wie zum Beispiel Ehrlichkeit, Treue oder Toleranz.“ – Kommasetzung beachten, Fehlendes Wort

Widerspiel
„Menschen, die ihren Wert am Äußeren fest machen, sind töricht und sollten sich dafür schämen.“ - Kommasetzung beachten, „ihre Werte“ vielleicht eine bessere Formulierung, da im Beweis auch von mehreren Werten gesprochen wird und im allgemeinen auch nicht nur ein innerer Wert ausschlaggebend ist
„Menschen, die nicht erkannt haben, dass das Äußere unwichtig ist, sind nicht in der Lage in die Herzen der Menschen zu blicken. – wie eben Kommasetzung beachten, Satzformulierung, falscher Artikel

Gleichnis
„Dass Schönheit nicht durch Aussehen und Formen kommt, sieht man auch bei Schmuck.“ – Kommasetzung beachten
Im zweiten Satz eine Wiederholung durch zweimalige Verwendung des Verbs blenden und versuchen; besser: Synonyme verwenden und Wiederholungen vermeiden
„…gleicht einem Menschen, der versucht…“ – Kommasetzung beachten

Beispiel
Quasimodo aus „Der Glöckner von Notre-Dame“ – es ist ein Eigenname und deshalb in Anführungsstriche zu setzen
„ist extrem hässlich“ – umgangssprachliche Formulierung
Zeile 3: „Notre-Dames“ – wie oben mit einem Bindestrich schreiben
Das Beispiel ist für mich etwas verwirrend. Was hat nun diese einzige Form der Kommunikation mit Schönheit zu tun? Außerdem passen die letzten 2 Sätze nicht in den Zusammenhang des vorher geschriebenen. Es wirkt „abgehackt“.
Erst schreibst du über die Schönheit des Quasimodos, dann schweifst du ab zum Glockengeläut und am Ende kommst du wieder ohne einen Zusammenhang zum vorher Gesagten auf die inneren Werte des Quasimodos zu sprechen.
Ich würde das komplette Beispiel noch einmal überdenken

Zeugnis
„der wahre Wert“ – Kleinschreibung
„..der Standpunkt vertreten, dass der wahre…“ – Kommasetzung beachten
„nicht an seinen Äußeren“ – oder eher: „nicht an dessen Äußeren/Aussehen“
„gemeint“ – umgangssprachlicher Ausdruck
„fest gemacht“ – umgangssprachlicher Ausdruck
„ … , sondern darin, was sie tun.“ – Kommasetzung beachten

Beschluss
„…darauf hinweisen, Schönheit…“ - Kommasetzung beachten

Allgemeine Hinweise
Unbedingt auf Grammatik achten, viele Kommas vergessen
Oft umgangssprachliche Ausdrücke verwandt
Die Abschnitte einer Chrie sollten möglichst gleich groß sein, was hier leider nicht der Fall ist

Kritik von Anja Wohlfeld
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Widerspiel - +,dass +die

Gleichnis - bezug auf erstes "blenden" - hier würde ich 'glönzen' schreiben, da es erstens besser zu einem Ring passt und zweitens die Wiederhohlung im zweiten Satzteil vermieden wird

Beispiel - "ihrem schönen Klang" - Den Klang finde ich unlogisch, da du geschrieben hast, das Q. taub ist Ich finde weiter, dass das Glockengeläut und die inneren Werte Qs nicht in einem Zusammenhang stehen, der jedoch hergestellt sein müsste

Zeugnis - wahre klein, seine(m), "das Wort Gottes" - Hier würde ich 'die Bibel' schreiben, da das Wort Gottes zwar ein Synonym ist, aber irgendwie wie ein kleiner Stolperstein im Redefluss klingt.


Kritik von Anja Endter
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Mir sind ein paar Sätze mit Kommafehlern aufgefallen. Ich bin mir aber auch nicht 100% sicher. Menschen die nicht erkannt haben(,) das(s) Äußeres unwichtig ist(,) sind nicht in der Lage in der Herzen der Menschen zu blicken. Ein vergoldeter Ring aus Blech versucht mit seinem Äußeren zu blenden und gleicht einem Menschen(,) der versucht mit seinem Äußeren zu blenden. Quasimodo(,) aus Der Glöckner von Notre-Dame(,) ist extrem hässlich, denn er hat einen Buckel und eines seiner Augen ist mit einer Warze bedeckt. Bereits in der Bibel wird der Standpunkt vertreten(,) dass der (w)ahre Wert eines Menschen nicht an seinen Äußeren fest gemacht werden kann.

Ich bin mir rein inhaltlich nicht sicher, ob dein Beispiel, so wie du es geschrieben hast, ganz passt. Quasimodo wurde wegen seines Äußeren eben nicht nett von den Menschen behandelt.

Kritik von Annabel Falk
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Umschreibung - Ich finde diesen einen Satz ein bisschen kurz. Eventuell würde ich sowas in der art ergänzen: Auch ein nach aussen hin hässlicher Mensch ist schön, denn die Persönlichkeit eines Menschen zeigt die Art Schönheit die Antistehens meint.

Widerspiel: Im zweiten Satz gehört nach unwichtig ist ein Komma oder?

Gleichnis: erster Satz, habe ihn jetzt drei mal gelesen und immer noch nicht verstanden? Vlt. besser: Vorgetäuschte Schönheit, wie man sie von Modeschmuck kennt. ein Modeschmuck Ring ist nicht viel Wert, denn sein inneres ist aus Blech und nur der Überzug ist vergoldet.

Zeugnis: der wahre Wert. - wie ist der Wert? wahr. also wahr kleingeschrieben.
Die Schönheit der Jünglinge… dann im folge Satz wieder die Schönheit der Jünglinge… vlt besser: Nicht an ihren Äußerlichkeiten, sondern an ihrem tun wird die Schönheit der Jünglinge festgemacht.

Ansonsten find ich es ganz gut gelungen.


Ktitik von Karina Schmöger
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Lob - A. war ein Schüler von Sokrates.

Beweis - Ich denke, dass der Satz nach Werte schon zu Ende sein könnte. Wie zum Bsp. muss nicht zwingend sein.

Widerspiel - Sollte das Widerspiel nicht eher in diese Richtung gehen? Wenn wir nicht..., dann... Wenn die Menschen nicht..., dann... - Leider fällt mir spontan kein passendes Widerspiel ein.

Gleichnis - Das Zitat geht doch eigentlich nicht um "Blender". Vielleicht wäre ein verschmutzter, ungeschliffener Rohdiamant das bessere Gleichnis.

Beispiel, Zeugnis und Beschluss finde ich gut.


Kritik von Anne-Katrin Müller
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Umschreibung - ,dass

Beweis - "nicht" vergessen

Widerspiel - ,dass; Widerholung von "Menschen"

Gleichnis - Satzvorschlag: "Ein vergoldeter Ring aus Blech versucht, wie auch viele Menschen, mit seinem Äußeren zu blenden."

Beispiel - Das Beispiel an sich finde ich gut aber der letzte Satz irritiert. Will man damit sagen, dass das Läuten der Glocken ein INNERER Wert ist? So kommt es nämlich rüber. Wenn man vom Disneyfilm ausgeht [ich weiß nicht ob es im Buch auch so ist], dann könnte man schreiben, dass Quasimodo hilfsbereit ist, denn er hat Phoebus bei sich aufgenommen, als dieser verwundet war. Auf jeden Fall sollte man ein paar gute Eigenschaften nennen, die ihn „schön“ machen.

Zeugnis - "Bereits" streichen: Seit wann gibt es die Bibel? Antisthenes lebte lange vor Christus und ist die
Bibel nicht eine christliche Erfindung und wurde somit auch erst nach Christus geschrieben?; Äußerlichkeiten: Wortwiederholung! Vielleicht könnte man ein „Äußerlichkeiten“ durch ein anderes Wort ersetzen?

Der Rest des Textes ist gut!
Kommentar gelöscht
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