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Betriebswirtschaftslehre 2 - Investitionsrechnung und Finanzierung - Kapitel 3 - Statische Investitionsrechenverfahren


Inhalte von Prof. Dr. Thomas Urban
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3.1 Grundlegende Eigenschaften statischer Verfahren



  • dienen der Beurteilung von Investitionen nach quantitativen Kriterien
    • Faktor Zeit wird nur unvollkommen berücksichtigt
    • können als heuristische Verfahren eingestuft werden
  • Ziel der statischen Investitionsrechenverfahren ist es,
    • die absolute Vorteilhaftigkeit einzelner Investitionsobjekte oder
    • die relative Vorteilhaftigkeit von Investitionsalternativen zu bestimmen
  • Charakteristika:
    • Einperiodigkeit
    • Rechnen mit periodisierten Erfolgsgrößen
    • keine Berücksichtigung von Interdependenzen
  • die wichtigsten statischen Investitionsrechenverfahren sind:
    • Kostenvergleichsrechnung (Kap. 3.2)
    • Gewinnvergleichsrechnung (Kap. 3.3)
    • Rentabilitätsrechnung (Kap. 3.4)
    • Amortisationsrechnung (Kap. 3.5)



3.2 Kostenvergleichsrechnung



  • die Kostenvergleichsrechnung kann als statisches Investitionskalkül zur Lösung folgender zwei Problemstellungen, die in ihrer Art eindeutig abgrenzbar sind, eingesetzt werden:
    • Auswahlproblem
      • mehrerer alternativer Investitionsobjekte sind vorhanden
      • die Auswahl der vorziehenswürdigen Investition steht im Vordergrund
      • Beantwortung der Frage: Welche der Alternativen stellt die kostengünstigste dar?
    • Ersatzproblem
      • Ermittlung des günstigsten Ersatzzeitpunktes einer alten Anlage durch eine neue
      • Beantwortung der Frage: Ist es für das Unternehmen kostengünstiger, die alte in Betrieb befindliche, technisch noch nutzbare Anlage eine Periode weiterzubetreiben oder zu Beginn der Periode durch eine neue Anlage zu ersetzen?
      • Ersatz bereits zu Beginn der Periode wäre dann zu erwägen wenn die neue Anlage niedrigere Periodenkosten verursach als der Weiterbetrieb der alten Anlage



3.2.1 Kostenvergleichsrechnung zum Alternativenvergleich



  • Verfahren versucht, über einen Vergleich der Kosten von zwei oder mehreren Alternativinvestitionen diejenige zu bestimmen, die langfristig die geringsten Kosten verursacht
  • die Alternative wird ausgewählt, die relativ die höchste Wirtschaftlichkeit - Kostenersparnis - aufweist
  • Vergleichsmaßstab ⇒ durchschnittlichen Kosten einer Periode
  • da der Kostenverlauf über die gesamte Nutzungsdauer vielfach nicht oder nur sehr ungenau geschätzt werden kann, werden die durchschnittlichen Kosten einer Periode durch die Kosten der ersten Nutzungsperiode ersetzt


  • die Kosten pro Periode setzen sich aus zwei Komponenten zusammen:
    • Kapitalkosten (kalkulatorische Abschreibungen sowie kalkulatorische Zinsen auf das gebundene Kapital) und
    • Betriebskosten (Löhne und Gehälter sowie die Lohnnebenkosten, Materialkosten, Energiekosten, Instandhaltungs und Reparaturkosten, Betriebsstoffkosten)
  • Anmerkung: Erlöse, die das Investitionsobjekt verursacht, werden nicht berücksichtigt


Kapitalkosten



  • Kapitalkosten bestehen aus den kalkulatorischen Abschreibungen (AfA) und den kalkulatorischen Zinsen
  • kalkulatorische Abschreibungen sind die periodisierte Wert minderung des Investitionsobjektes während der Nutzungsdauer

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  • unter Berücksichtigung eines geplanten Liquidationserlöses Ln kann die AfA wie folgt ermittelt werden:

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