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Welche größten Gefahren sind bei der Nutzung neuer Medien (Smartphone, WWW und Suchmaschinen, Soziale Netzwerke, Tablet und elektronische Helferlein sonstiger Art) für die menschliche Hirnleistung zu beachten? Was sagt die Forschung dazu?
Übung im Wissensmanagement im Sommersemester 2021
Frage der Arbeit:
Welche großen Gefahren gibt es, bei der Nutzung neuer Medien für die menschliche Hirnleistung?
A Einleitung
Wir leben heute in einer immer wachsenden Zeit der Digitalisierung. Es ist üblich, heutzutage, dass fast jede einzelne Person ein Smartphone besitzt. Aber nicht nur Smartphones gehören zu den digitalen Medien, sondern auch Tablets, Laptops und sonstige elektronische Helferlein. Aber nicht nur unsere Freizeit verbringen wir immer öfters mit digitalen Medien. In der Schule, in der Uni oder auch am Arbeitsplatz spielen elektronische Geräte eine immer größere Rolle. Dadurch sind Personen tagtäglich mehrere Stunden mit digitalen Medien beschäftigt. Allein für Kinder und Jugendliche bekommen mit digitalen Medien eine vielfältiges Unterhaltungs- und Informationsangebot. Den Berg hinuntersausen, kopfüber ins Wasser springen, coole Moves auf dem Skateboard machen oder einfach einen gemütlichen Abend mit Kollegen verbringen. All das und vieles mehr ist heutzutage ganz einfach durch digitale Medien möglich, ohne sich nur einmal zu bewegen. Trotz dieser Vorteile bergen digitale Medien aber auch viele Auswirkungen auf unsere Gesundheit und damit auch auf unser Gehirn.B Der Umgang mit digitalen Medien
1 E-Learning
Hauptseite: http://wdb.fh-sm.de/WissensmanagementELearning
In unserer heutigen Gesellschaft spielt die Vermittlung von Wissen eine entscheidende Rolle. Gerade in jungen Jahren steht die Bildung junger Menschen im Vordergrund. In den letzten Jahren geht es auch an Schulen mit der Digitalisierung voran. So bekommen immer mehr Schüler und Schülerinnen ein Tablet zur Verfügung gestellt. Dieses dient dann als eigene Schulmappe. Man macht sich Notizen, Mitschriften und schreibt sich seine Termine und Hausaufgaben auf. Somit werden Hausaufgabenhefte, Bücher und Hefter für die Mitschrift zunehmend überflüssiger. Selbst das altbekannte Klassenbuch weicht einer digitalen Version. Dabei kommt neben den traditionellen Methoden, für die Wissensvermittlung, auch das E-Learning in Betracht. Das E-Learning erlangt dabei einen wachsenden Einfluss.
Von E-Learning wird gesprochen, wenn es um ein computergestütztes oder multimediales Lernen geht. Bei diesen Lernmethoden werden Lehr- und Lernprozesse durch digitale Medien unterstützt. So werden unter anderem E-Books, E-Lektüre und Video- oder Audioplayer eingesetzt. Einer der bekannten Audioplayer ist der Podcast. Dieser kann ganz einfach im Internet abgerufen werden. Der Vorteil daran ist, dass diese zeit- und ortsabhängig zur Verfügung stehen. Dennoch werden Informationen aus Büchern als verlässlicher eingestuft. Das hat auch den Hintergrund, dass das Internet für jedermann zugänglich ist und somit auch jede Person Beiträge hinzufügen, ändern oder auch löschen kann
2 Intranet
Hauptseite: http://wdb.fh-sm.de/IntraNet
Das Intranet ist ein Rechennetz, welches im Gegensatz zum Internet nicht öffentlich ist. Es spielt gerade im Arbeitsleben eine große Rolle. Denn das Intranet wird größtenteils in Unternehmen und Organisationen verwendet, um innerbetrieblich Informationen und vieles mehr auszutauschen. So stehen Mitarbeiter eines Betriebes zunehmend online im Kontakt.
C Forschung
In der Forschung wird sich seit Jahren auch mit dem Thema der Digitalisierung auseinandergesetzt. So wird unteranderem auch erforscht, wie digitale Medien auf das menschliche Gehirn bzw. auf die Gehirnleistung wirken. Intensiv beschäftigen sich damit auch Prof. Dr. Dr. Gertraud Teuchert-Noodt und Prof. Dr. Christoph Möller.Frau Teuchert-Noodt leitet den Bereich der Neuroanatomie/Humanbiologie, der Fakultät für Biologie an der Universität Bielefeld. Sie hat spezielle Forschungsgebiete. Darunter auch die quantitative Immunhistochemie von Neurotransmittern und neuronale Netzwerke in der Entwicklung psycho-kognitiver Hirnfunktionen. Teuchert-Noodt hielt unteranderem auch einen Vortrag an der Technischen Universität Darmstadt, in dem sie sich kritisch mit den Wirkungen digitaler Medien auf das Gehirn auseinandersetzte. Der Titel für ihren Vortrag lautete: „Cyberangriff auf unser Gehirn? Strategien für den gesunden Umgang mit digitalen Medien in Unternehmen“.
Professor Dr. Christoph Möller ist Kinder- und Jugendpsychiater. In seinem Beruf erlebt er unteranderem viele Auswirkungen digitaler Medien auf junge Menschen. In den folgenden Punkten werden die großen Gefahren digitaler Medien auf die menschliche Hirnleistung von beiden Experten erläutert und zu welchem Ergebnis beide kommen.
E Große Gefahren durch digitale Medien laut der Forschung
1 Sucht, Burnout oder Depressionen
Bei der Nutzung digitaler Medien ist es wichtig, dass der Medien-User die Kontrolle über seine Mediennutzung behält. Die Kontrolle verliert man nicht, wenn man trotz der Mediennutzung noch genügend Zeit ohne digitale Medien verbringt und somit nicht jederzeit elektronischen Geräten ausgesetzt ist. Denn wenn man nicht die Oberhand über sein Tun und Planen mit digitalen Medien behält, erliegt man nach einer Zeit einer Art Cyberattacke auf die Netzwerke unseres Gehirns. Damit werden Systeme unseres Gehirns angegriffen, welche für die Gedächtnisbildung und für kognitive Leistungen zuständig sind.Um das vergleichbar zu machen, kann man sich vorstellen, wie beispielsweise Hacker die Stromversorgung eines Krankenhauses lahmlegen. Genau so können Medien den User in seinem Gehirn außer Kraft setzen, in dem die Versorgungszentrale für die gesamte Informationsverarbeitung auf psycho-kognitiver Ebene angegriffen wird.
Zudem kommt dazu, dass sich die neurochemisch und hirnrhythmisch gesteuerten Funktionen in den höchsten Hirnarealen, dem limbisch-präfrontalen System, mit der Erholung von digitalen Medien sehr schwertun. Schlussendlich kann eine sehr ausgeprägte Nutzung digitaler Medien zu einer Sucht, einem Burnout oder einer Depression führen.
2 Abhängigkeit bei Kleinkindern
Eine Abhängigkeit von digitalen Medien kann außerdem schon in den jüngsten Jahren eines Lebens ausgelöst werden, nämlich im Kleinkindalter. Für unsere Kinder ist es sehr wichtig, dass sie eine Beschulung durch das Schreiben, Lesen und Rechnen erfahren. So werden die senso-motorischen Rindenfelder des kindlichen Gehirns optimal angelegt. Das ist deshalb wichtig, damit man später als Erwachsener in abstrakten Denkmustern tätig werden kann und mit digitalen Medien sinnvoll umgeht. Denn das kann man erst, wenn die primären und sekundären Nervennetze voll ausgereift sind.Ein weiterer Faktor ist, dass Kinder den Umgang mit digitalen Medien nicht unmittelbar übernehmen können. Übernehmen in dem Sinne, dass Kinder die Nutzung digitaler Medien bei den Eltern abgucken und dies nachahmen möchten. Als Kind ist man darauf angewiesen, kognitive Leistungen aufzubauen, um später einmal assoziativ denken zu können. Außerdem wirken digitale Medien als ein extremer Beschleunigungsfaktor auf die reifenden Funktionssysteme des Kortex, kontraproduktiv, da hier eine Art Notreifung der Nervennetze induziert wird und irreparabel süchtig macht. Denn die Benutzung digitaler Medien bewirkt automatisch ganz schnell eine Abhängigkeit bei Kleinkindern. Diese Abhängigkeit organisiert sich im limbischen Schaltkreis, der im Gehirn unter der Bewusstseinsschwelle arbeitet, wobei das unreife Stirnhirn des Kleinkindes keinen Zugriff darauf hat. Eine Abhängigkeit führt dann dazu, dass Nervennetze in höheren Rindenfeldern unzureichend versorgt werden, womit auch das Sprechen, Schreiben, Lesen und Rechnen betroffen sind. Entsprechende Funktionsleistungen können später nur noch schwer nachgeholt werden. Außerdem ist das Kleinkind dann von einem intrinsischen Dauerstress befallen.
Doch nicht nur bei Kleinkindern gibt es die Gefahr einer Abhängigkeit. Auch im höheren Alter ist es möglich, durch eine hohe Mediennutzung, eine Abhängigkeit zu erleiden. Eine James-Studie (Jugend-Aktivitäten-Medien-Erhebung Schweiz) zeigte im Jahr 2016, dass die Bildschirmnutzung bei Kindern und Jugendlichen rasant zugenommen hat. Dabei belegt das Smartphone den Spitzenplatz, gefolgt von dem Fernseher. In der Schweiz hat über die Hälfte der Kinder im Alter zwischen 6 und 13 Jahren ein Handy, bei der Jugend sind das fast annähernd 100%. 97% dieser haben mit ihrem Handy auch Internetzugriff. Laut der Studie sind Jugendliche jeden Tag eine halbe Stunde länger online als bei der letzten Studie 2010. In Zahlen sind das an einem gewöhnlichen Wochentag etwa 2 Stunden und 30 Minuten vor dem Bildschirm. Am Wochenende sind es sogar 3 Stunden und 40 Minuten. Ein Fünftel von den Befragten gibt sogar an, dass sie noch länger mit digitalen Medien aktiv sind. Bei 8% der Befragten ist die digitale Welt so stark in ihrem Leben involviert, dass sie als suchtgefährdet gelten. Allgemein ist daher zu sagen, dass eine häufigere Nutzung zu einer höheren Gefahr wird, besonders für die psychische und physische Gesundheit. Bei Jugendlichen dienen digitale Medien oftmals zum Abbau von Affekten wie Langeweile, Frust, Wut und sexueller Erregung. So tritt auch das Problem auf, dass nicht gelernt werden kann, wie man Affekte im natürlichen sozialen Umfeld regulieren kann.