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Fahren unter Alkoholeinfluss / Strafvereitelung




Üblicherweise wird dieses Vergehen mit einer Geldstrafe in Höhe von 7.000.000 – 8.000.000 Won bestraft. Bei Vorliegen von erschwerenden Umständen kann jedoch auch eine höhere Strafe (oder auch eine Freiheitsstrafe auf Bewährung) verhängt werden. In sehr schwerwiegenden Fällen (z.B. bei Wiederholungstätern) ist auch eine Freiheitsstrafe ohne Bewährung möglich. Personen, bei denen ein Blutalkohol von 0,05 % bis 0,10 % gemessen wird, müssen ihren Führerschein für 100 Tage abgeben. Wird diese Grenze von 0,10 % überschritten, wird der Führerschein für immer eingezogen. Zur ersten Einschätzung wird jedoch bei Kontrollen immer erst ein Atemtest durchgeführt. Da dieser jedoch gerichtlich nicht verwertbar ist, wird bei positivem Ergebnis noch ein Bluttest angeordnet. Der Fahrer kann dem Atemtest und dem Bluttest ablehnen. Dann wird ihm jedoch der Führerschein direkt für immer entzogen.


Unter bestimmten Voraussetzungen ist Fahren unter Alkoholeinfluss nicht strafbar in Südkorea. Dies ist dann der Fall, wenn Fahrer keine andere Wahl hatte, als unter Alkoholeinfluss zu fahren. Welche Situationen hier letztendlich wirklich zu einer Straffreiheit führen, sind nicht explizit im Gesetz aufgeführt, es lässt sich daher nur im Gericht klären und hängt sicherlich von der Argumentation des Angeklagten und des Verteidigers ab. Straffrei bleibt der alkoholisierte Fahrer z.B., wenn er eine schwer verletzte Person zum Krankenhaus fährt und dabei keine anderen Personen / Verkehrsteilnehmer (tatsächlich) gefährdet.


Die Blutalkoholgrenze liegt momentan bei 0,05 %. Dies soll jedoch auf 0,03 % verringert werden, um die Anzahl von Verkehrsunfällen zu verringern. Hierfür wurde im Jahr 2016 landesweit eine Umfrage durchgeführt. Ca. 75 % der Bevölkerung hat diese Verschärfung befürwortet.


Häufig wird versucht, die Straftat „Fahren unter Alkoholeinfluss“ zu vertuschen, indem Fahrer und Beifahrer die Plätze tauschen. Hier ist jedoch Vorsicht geboten. Strafvereitelung ist in sehr vielen Staaten eine schwerwiegende Straftat. In Südkorea ebenso. Ist die Person jedoch ein Verwandter oder ein Familienmitglied des Täters, so liegt keine Straftat vor. Möglicherweise ist das ein Ausfluss aus dem Konfuzianismus, der lehrt, dass die Familie (und Verwandtschaft) das wichtigste im Leben ist.










© Christoph Bieramperl (2017)

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