Drogenmissbrauch in Südkorea
In Südkorea ist die Polizei befugt, jede beliebige Person ohne Grund auf Drogen zu überprüfen. Dabei wird in der Regel ein Drogentest mit Haaren (bzw. Haarfollikel) gemacht und nicht wie in Deutschland mit Speichel. Durch den Haarfollikel-Test können Drogen noch bis zu drei Jahre später nachgewiesen werden. Es kommt immer wieder vor, dass die Polizei unangekündigt in Clubs und Bars Kontrollen durchführt. In Südkorea spielt es keine Rolle, wo die Drogen konsumiert wurden (ob in Südkorea oder im Ausland). Es zählt lediglich, DASS Drogen konsumiert wurden. Des Weiteren unterscheidet Südkorea im Arzneimittelgesetz (AMG) auch nicht zwischen „weichen“ und „harten“ Drogen. Auch die in vielen Ländern als „weiche“ Droge eingestufte Droge Marihuana (THC-Wirkstoff) kann zu genauso harten Strafen führen wie „harte“ Drogen (z.B. Heroin oder Kokain).
Für eine Bestrafung in Südkorea reicht es also aus, dass bei der Person THC nachgewiesen wird. Dabei hat der Richter einen enormen Ermessensspielraum und kann diverse Umstände in seine Entscheidung einfließen lassen. Die Strafen reichen gem. § 93 AMG daher von Geldstrafen bis hin zu fünf Jahren Freiheitsstrafe.
Bei der Bestrafung wird auch nicht zwischen Inländern und Ausländern unterschieden. Ausländer, die sich vorübergehend (z.B. im Urlaub) in Südkorea aufhalten und bei denen THC nachgewiesen wird, werden ebenso hart und strikt bestraft wie südkoreanische Staatsbürger.
Diese harten Strafen führen jedoch nicht dazu, dass es keinen Drogenhandel oder Drogenkonsum in Südkorea mehr gibt. Auch wenn diese dadurch eingeschränkt werden, gibt es dennoch einen großen Schwarzmarkt. Am meisten werden in Südkorea die Drogen Marihuana und Crystal Meth gehandelt.
Berühmte südkoreanische Persönlichkeiten, die bereits wegen Drogenkonsum verurteilt wurden:
• Park Tae-Hwan (Schwimmer bei den olympischen Spielen)
• Crown J (Sänger)
• Psy (Sänger)
• Bumkey (Sänger)
© Christoph Bieramperl (2017)