Erst, wenn der Brunnen trocken ist, schätzt man das Wasser
Lob des Sprichwortes
Das Sprichwort " Erst, wenn der Brunnen trocken ist, schätzt man das Wasser." ist eine alte arabische Redewendung. Es besticht durch seine Alltagstauglichkeit und erinnert uns daran, dass wir im Leben viele gute Gründe haben, dankbar zu sein.
Umschreibung
Das Sprichwort fordert uns dazu auf, uns in Dankbarkeit und Bescheidenheit zu üben. Wir sollten zu schätzen wissen, was wir besitzen und es nicht als selbstverständlich erachten.
Beweis
Die alten Worte sind wahr. Gerade wir modernen Menschen leben sehr verschwenderisch. Geistesabwesend vergeuden wir die grundsätzlichsten Dinge, die wir zum Leben brauchen. Wir sehen diese als selbstverständlich an und verschwenden keinen Gedanken daran, dass viele Menschen um ihr Leben kämpfen müssen, weil ihnen gerade diese Dinge fehlen.
Widerspiel
Wer das, was er besitzt, nicht zu schätzen weiß, wird immer unzufrieden sein. Im Extremfall erscheint ihm sein ganzes Leben als wertlos.
Gleichnis
Menschen, die sich undankbar geben, kann man mit einem kleinen Obstbaum vergleichen, der im Schatten großer Bäume steht. Unzufrieden mit seiner Stellung und in der Hoffnung auf mehr und größere Früchte, möchte er immer weiter wachsen und gedeihen. Irgendwann ist seine Krone jedoch zu dicht und seine Früchte können nicht mehr reifen.
Beispiel
Ein gutes Beispiel für die Richtigkeit des Sprichworts ist die Geschichte vom phrygischen König Midas, der Dionysos bat, ihn von seiner Tributpflicht zu befreien, da ihm sein gegenwärtiger Reichtum nicht genug war. Alles was er berühre, solle zu Gold werden. Dionysos gewährte ihm diesen Wunsch. Midas war nun zum Verhungern verdammt, da auch seine Nahrung zu Gold wurde.
Zeugnis
Ein anderes Sprichwort lautet: "In den Brunnen, aus dem man getrunken hat, soll man keinen Stein werfen." Es fordert uns ebenfalls zu Dankbarkeit und Bescheidenheit auf. Man soll behutsam und ehrfürchtig den Dingen begegnen, die man besitzt.
Beschluss
"Erst, wenn der Brunnen trocken ist, schätzt man das Wasser." Wir sollten dankbarer sein und uns in Bescheidenheit üben. Das für uns Selbstverständliche ist für viele Menschen unerreichbar.
Quelle: Daniel Borkenhagen, BA Maschinenbau, SS 2014, Rhetorik I
Und im Beweis ist ein kleiner Rechtschreibfehler: "ein Mensch".
Ansonsten finde ich das Proverb gut.