„Die Wüstlinge verglich er mit Feigenbäumen, die auf steilen Abhängen wachsen und deren Frucht nicht die Menschen genießen, sondern Raben und Geier verzehren.“
Diogenes Laertius über Diogenes aus Sinope
Lob des Urhebers
Diogenes aus Sinope (um 410 – 323 v.Chr.), auch bekannt als „Diogenes aus der Tonne“, war ein griechischer Philosoph in der Antike. Er gilt zusammen mit seinem Lehrer Antisthenes als Begründer des Kynismus und er war bekannt für seine Schärfe und Bissigkeit. Er provozierte die Menschen, die er als Sklaven ihrer Wünsche und Gier betrachtete.
Diogenes lehrte seine Meinung nicht nur, er lebte sie auch vor.
Umschreibung
„Die Wüstlinge verglich er mit Feigenbäumen, die auf steilen Abhängen wachsen und deren Frucht nicht die Menschen genießen, sondern Raben und Geier verzehren.“ Diogenes vergleicht zügellose bzw. rücksichtslose Menschen mit Feigenbäumen, welche in der Antike unter anderem als Symbol der Sinnenfreude, des Reichtums und des Überflusses galten. Die steilen Abhänge stehen für den Rand der Gesellschaft, an dem er die Wüstlinge sieht. Die Früchte, die die Menschen nicht genießen können, stellen die Nutzlosigkeit solcher Menschen dar. Sie helfen der Gesellschaft nicht weiter, sondern leben nur für sich alleine.
Beweis
Diogenes hat mit seiner Auffassung bis heute recht. In unserer heutigen Ellenbogengesellschaft denken viele nur noch an ihr eigenes Wohl und das Handeln im Sinne von „Gemeinsam sind wir stark“ hat für sie keine Bedeutung, weil Egoismus an der Tagesordnung ist und jeder Einzelne zusehen muss, wo er bleibt. Vielerorts gibt es schon nicht mehr den familiären Zusammenhalt und das nachbarschaftliche Einander-Helfen.
Widerspiel
Würden die Wüstlinge erkennen wie sinnlos ihr Dasein ist, so würden sie ihr Können und ihre Fähigkeiten dazu verwenden, ein tugendhaftes Leben zu führen. Das Gemeinwohl würde an erster Stelle stehen und sie wären ein anerkannter und geliebter Teil der Gesellschaft.
Gleichnis
Ein Wüstling gleicht der sogenannten Axt im Walde.
Da, wo sie aufschlägt, bleibt nichts heil. Wie die Axt die Bäume, zerstört der Wüstling menschliche Verbindungen wie Freundschaft, Liebe und Vertrauen.
Beispiel
Caligula, eigentlich Gaius Iulius Caesar Germanicus (12 – 41), war von 37 bis 41 römischer Kaiser.
Er übte seine Herrschaft zunehmend als autokratischer Monarch aus. Er selbst sah sich als Gottkaiser, als Inkarnation des Jupiter, und beanspruchte einen eigenen Tempel für sich.
In Alexandria und Palästina kam es zu Aufständen der Juden, als Caligula sein Bild in ihren Synagogen aufstellen ließ. Im Jahr 41, nach mehreren fehlgeschlagenen Attentatsversuchen, wurde Caligula von den Prätorianern ermordet. Er fiel somit seinem rücksichtslosen Lebenswandel zum Opfer.
Zeugnis
Auch der römische Politiker und Philosoph Lucius Annaeus Seneca (ca. 4 v. Chr. - 65 n. Chr.) sagte einst:
„Ein Mensch, der nur an sich denkt und in allen seinen Vorteil sucht, kann nicht glücklich sein. Willst du für dich leben, leb für andere!“
Genauso wie Diogenes war auch er der Meinung, dass ein Leben, wie es die Wüstlinge führen nicht erstrebenswert ist. Im Gegenteil, es schadet ihnen nur. Das Einbringen ihrer Fähigkeiten in die Gesellschaft sollte höchste Priorität haben.
Beschluss
Diogenes will uns mit seinen Worten darauf aufmerksam machen, ein tugendhaftes Leben anzustreben. Das Miteinander und das Gemeinwohl sind das höchste Gut einer intakten Gesellschaft.
-Er provozierte die Menschen, die er als Sklaven ihrer Wünsche und Gier betrachtete. --> würde Gier durch z.B.: gierig ersetzen
Umschreibung:
-allein statt alleine
Beweis:
-zweiten Satz vereinfachen (eventuell in 2 Sätze teilen)
Lob des Urhebers
- Schön formuliert, gefällt mir
Umschreibung
- Ebenfalls gut formuliert
Beweis
- Passt
Widerspiel
- Vielleicht hier noch einen Satz, der ausdrückt, wie das der Gesellschaft hilft
Gleichnis
- Ich weiß nicht, ob es von Vorteil ist, Nutzlosigkeit mit Zerstörung gleich zu setzen. Ich würde hier ein anderes Gleichnis nehmen. Vielleicht in Richtung (und das ist nur halb spaßig gemeint) Blinddarm
Beispiel
- Wie beim Gleichnis: Nutzlosigkeit zu Rücksichtslosigkeit. Ich würd‘s ändern…
Zeugnis
- Im Kern getroffen, passt.
Beschluss
- Passt ebenfalls.
Beweis:
In unserer heutigen Ellenbogengesellschaft denken viele nur noch an ihr eigenes Wohl und das Handeln im Sinne von „Gemeinsam sind wir stark“ hat für sie keine Bedeutung, weil Egoismus an der Tagesordnung ist und jeder Einzelne zusehen muss, wo er bleibt. -> ziemlicher lang und verschachtelt ... vielleicht kann man hier etwas kürzen oder in zwei Sätze aufteilen
Ansonsten finde ich die Chrie wirklich sehr gut. Top !
Habe hier ein paar Ecken, an denen man meiner Meinung nach, noch etwas basteln könnte.
Lob des Urhebers:
Hier könnte man noch seine Ablehnung von materiellem Besitz mit unter bringen um seinen Lebensstil zu verdeutlichen.
Widerspiel:
Das hätte man evt. etwas neutraler Formulieren können , ohne Bezug auf das Zitat zu nehmen, um die Aussage Diogenes noch von einer anderen Seite zu betrachten.
Dennoch auch gut.
Gleichnis:
Das Gleichnis finde ich nicht ganz treffend. Die Axt zerstört - jain. Durch die Axt kann der Mensch einen Baum fällen, sich und seiner Familie eine Behausung bauen und zum Gemeinwohl seines Lebensmittelpunktes beitragen.
Fazit:
Die nicht aufgeführten Punkte finde ich super!
Bis auf die Sache mit dem Gleichnis finde ich deine Chrie sehr gelungen!
In meinen Augen könnten kleine Verbesserungen vorgenommen werden.
Im Lob des Urhebers könnte ein Leser, welcher über Diogenes nichts bekannt ist, das Wort "Bissigkeit" falsch verstehen.
Im Beschluss teile ich nicht die Meinung, dass Diogenes aufmerksam machen will ein tugendhaftes Leben anzustreben. In der Ethik bezeichnet der Begriff "Tugend" eine als wichtig und erstrebenswert geltende Charaktereigenschaft, die eine Person befähigt, das sittlich Gute zu verwirklichen. In meine Augen hat Diogenes mit seinen Grundthesen recht, aber als sittlich Gut oder gesittet würde ich sein Art zu leben, nicht unbedingt bezeichnen. Den zweiten Satz deines Beschlusses würde ich auch so schreiben, absolut richtig.