Chrie über Diogenes
Lob des Urhebers
Diogenes von Sinope war ein bedeutender Philosoph der griechischen Antike. Die über sein Leben überlieferten Anekdoten bieten immer wieder Grund zum Nachdenken und Anstoß zur Diskussion. Diogenes war – wie sein Lehrer Antisthenes – der Ansicht, dass ein Mensch nur dann glücklich sein kann, wenn er sich von überflüssigen Bedürfnissen befreit und ein genügsames Leben führt. Diese Philosophie predigte Diogenes nicht nur, sondern lebte sie auch.
Umschreibung
"Als ein Gelehrter eine lange Abhandlung von sich vorlas und endlich an einem nur halb beschriebenen Blatt erkennen ließ, daß der Schluß unmittelbar bevorstände, sagte er zu den Versammelten: »Mut, ihr Männer, ich sehe Land.«" Diogenes erkannte den Unmut der anderen Zuhörer über die lange Abhandlung eines Gelehrten und sprach ihnen Mut zu, indem er auf das baldige Ende des Vortrages hinwies.
Beweis
Diogenes weißt auf den wichtigen Umstand hin, dass eine Rede den Zuhörer nicht quälen soll.
Widerspiel
Nur wenn eine Rede kurz genug ist, können die Inhalte erfasst werden. Ein zu langer Vortrag dagegen, ist ermüdend.
Gleichnis
Der Versuch, mit einer überlangen Rede alle Inhalte zu vermitteln, ist als würde man probieren ein Kamel durch ein Nadelöhr zu ziehen.
Beispiel
„Wir sind zu Ihnen gekommen, um Ihnen mitzuteilen, dass heute Ihre Ausreise...“ Der Rest des Satzes von Hans-Dietrich Genscher ging im Jubel Tausender DDR-Bürger unter. Genscher schaffte mit dieser schlüssigen Rede eine rhetorische Meisterleistung.
Zeugnis
Von Miguel de Cervantes-Saavedra, einem spanischen Schriftsteller stammt die Aussage: „Fasse dich kurz, denn Reden, die nicht enden wollen, gefallen nicht.“ Wie Diogenes war auch Cervantes der Meinung, dass eine Rede kurz und bündig sein muss.
Beschluss
Diogenes weißt darauf hin, dass ein Vortrag bei den Zuhörern keinen Unmut schaffen soll. Wenn wir selbst eine Rede halten, sollten wir darauf achten, dass diese interessant und schlüssig gehalten wird.