Auslandsemester in Mexico City, Universidad Panamericana
Erfahrungsbericht von Lena Sophie Triesch
Bevor Deutschland verlassen wird
Vor der Reise nach Mexiko City sind meine Mitbewohnerin - die glücklicherweise gleichzeitig ein Auslandssemester gemacht hat- zur Wohnungsgenossenschaft gegangen und haben unseren monatlichen Mietanteil auf ein Minimum reduziert, da wir nicht ausziehen wollten. Den Rest wie Internet, Strom usw. haben wir weiterlaufen lassen, da wir uns auch sicher waren, dass wir Geld für Strom zurückerstattet bekommen.
Außerdem habe ich meine Auslandsversicherung, die ich in meinem Au-pair Jahr abgeschlossen habe, wieder aktiviert. Dabei handelt es sich um einen speziellen Versicherungsschutz für Studenten/ junge Leute/ etc. der Hanse-Merkur Versicherung.
Die Universität im Ausland und deren Lehr- und Betreuungsangebote
Da das Semester in Mexiko City sich leider mit der Prüfungsphase in Schmalkalden überschneidet, habe ich die ersten 2 Wochen inklusive der Einführungsveranstaltungen verpasst. Die Universidad Panamericana bietet eine umfassende Betreuung für die ausländischen Studenten an. Sowohl Mitarbeiter des internationalen Office als auch die studentische Ansprechpartnerin waren immer hilfsbereit und für alle Fragen und Anliegen offen.
Die Mehrheit der Vorlesungen, aus welchen ich im Vorherein auswählen konnte, wurden auch angeboten. Letztendlich konnte ich dort aber eine Woche lang alle Vorlesungen ausprobieren und dann wählen, welche ich am besten finde und mich am meisten interessieren. Alle Vorlesungen wurden in Englisch angeboten und es war möglich aus verschiedenen Semestern auszuwählen. Somit waren viele unterschiedliche Mitstudenten in den einzelnen Kursen, was einen tollen Mix ausmachte.
Das Englisch Level in den Vorlesungen war meiner Meinung nach einfach und inhaltlich war das Auslandsstudium auch keine unlösbare Aufgabe. Viele Themen haben sich mit schon gelerntem Soff überschnitten, aber hauptsächlich ergänzend zu meinem Studium.
Für mich haben sich die Vorlesungen in Mexiko City und die damit verbundenen Regeln sehr an meine Schulzeit erinnert. Man musste mindestens 80% anwesend sein und die Toleranzgrenze für Verspätungen waren 10 Minuten. Des Weiteren wurden während der Vorlesungen Fragen gestellt und man musste Hausaufgaben erledigen.
Unterkunft
Die Universidad Panamericana offeriert ausländischen Studenten ein Housing Programm an. Dabei kann man bei einer Gastfamilie, die von der Uni ausgewählt wurde, leben. In meinem Fall war dies eine verwitwete Frau, die noch eine weitere Studentin aufgenommen hat. Man kann zwischen 2 verschiedenen Programmen auswählen. Auf der einen Seite gab es die Möglichkeit lediglich das Zimmer inkl. Badezimmer zu mieten und auf der anderen Seite kommt noch Verpflegung (2 Mahlzeiten), Wäsche waschen und Zimmer putzen einmal die Woche. Ich hatte das „Komplettpaket“ wofür ich monatlich rund 380€ bezahlen musste. Dadurch, dass ich Teil des Housing Programms der Universität war, wurde ich von einem Mitarbeiter vom Flughafen abgeholt und zu meiner Gastmutter gebracht. Die Unterkunft war innerhalb von 15 Minuten zu Fuß erreichbar und auch eine Metrostation war vor Ort.
Weitere Fakten über das Leben im Ausland
Viele Museen, Monumente usw. in Mexiko City bieten vergünstigte Tarife für Studenten an, oder sind sogar umsonst. Insgesamt ist zu sagen, dass das alltägliche Leben in Mexiko um einiges günstiger ist als das in Deutschland.
Monatlich habe ich ca. 380€ für Miete und knapp 200€ für essentielle Dinge ausgegeben. Alles darüber hinaus ist nicht notwendig. Man bekommt für wenig Geld Lebensmittel und Getränke. Auch öffentliche Transportmittel kosten pro Fahrt 25ct und ist sehr erschwinglich. Dadurch kann man für sehr wenig Geld von einer Ecke in die andere mit der Metro fahren, was ebenfalls sehr schnell geht. Dennoch ist zu sagen, dass man speziell in Mexiko City mit vielen Menschen an Haltestellen und auch in den öffentlichen Verkehrsmitteln rechnen muss.
Die größte Herausforderung für mich in Mexiko war die andere Kultur der Einheimischen. Angefangen mit der Tatsache, dass Mexikaner nicht nein sagen können und sehr hilfsbereit sind. In vielen Fällen habe ich mich sehr bemuttert gefühlt und auch die lokalen Speisen stellten für mich eine Herausforderung dar.
Meiner Meinung nach, kann man sich nicht speziell auf so einen Auslandsaufenthalt vorbereiten, weil es letztendlich anders kommt als geplant oder gedacht. Man sollte sich dennoch über Gepflogenheiten umfangreich informieren, um vorbereitet zu sein. Denn das Wichtigste bei einem solchen Aufenthalt meiner Meinung nach, mit anderen Menschen in Kontakt zu treten und eine andere Sichtweise auf Dinge zu bekommen.
Da Mexiko sehr viele unterschiedliche Facetten hat und viel zu bieten hat, denke ich, ist das Reisen Pflicht. Ich persönlich habe lieber die diversen Strände und Monumente durch Tagesausflüge besucht statt Städte. Mein persönliches Highlight war ein verlängertes Wochenende in Cancun/ Playa del Carmen.
Ende des Auslandssemesters
Ich bin zeitnah nach meiner letzten Klausur nach Deutschland zurückgeflogen, da ich ziemlich alles gesehen hatte, was ich mir in Mexiko vorgenommen hatte und aus privaten Gründen so früh wie möglich zu Hause sein wollte.
Insgesamt ist zu sagen, dass in Mexiko an der Universidad Panamericana deutlich mehr verlangt wird, in Form von Hausaufgaben oder Projekten, dennoch ist der Schwierigkeit unter dem von Schmalkalden.
Dennoch würde ich behaupten, dass man trotz der anderen Kultur schnell Anschluss finden kann, was vor allem an der offenherzigen Art der Mexikaner liegt. Nichtsdestotrotz könnte ich mir aufgrund der anderen Mentalität und Einstellung zu Arbeit in Mexiko nicht vorstellen zu leben und/oder zu Arbeiten.
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